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Bürgerengagement für BuGa

Bevor eine Stadt ihre Bewerbung für eine Bundesgartenschau [BuGa] bei der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft [DBG] in Bonn einreicht, sind oft viele Diskussionen in den politischen Gremien der kommunalen Verwaltung geführt worden: Für und Wider wurden gegeneinander abgewogen, die Kosten gegen die stadtplanerischen Verbesserungen aufgerechnet und die möglichen Beeinträchtigungen während der Bauzeit gegen den nachhaltig positiven Effekt für die Bevölkerung berücksichtigt. Kommt es dann zur Entscheidung pro BuGa, bedeutet das aber noch lange nicht, dass das 'Projekt Bundesgartenschau' auch von Anfang an von der Bevölkerung mitgetragen wird.

 
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07/08/2008 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Zumeist sind es die Kosten oder auch die zu erwartenden BuGa-Baustellen, die eventuell einige vorübergehende Einschränkungen für den innerstädtischen Verkehr mit sich bringen können, die zu einer ablehnenden Haltung in der Bevölkerung führen: Wie so oft im Leben sind auch hier Ablehnung und Skepsis häufig in fehlender Information begründet. In aller Regel ändert sich das anfängliche Contra recht schnell in ein überzeugtes Pro, wenn die Menschen in der Stadt die Vorteile der BuGa kennen. So war es zum Beispiel auch im Vorfeld der BuGa 1997 in Gelsenkirchen. Besonders die Bewohner des Ortsteils Horst hatten zunächst skeptisch auf die Ankündigung der Stadt reagiert, eine BuGa ausrichten zu wollen.

Der Niedergang der Zeche Nordstern, auf deren Gelände die BuGa stattfinden sollte, machte den Menschen noch zu schaffen und kaum jemand konnte sich vorstellen, wie aus dem alten Zechengelände ein Park werden sollte: Spätestens als die Bauarbeiten für die BuGa begannen und die Menschen sahen, wie sich ihr Ortsteil nach und nach positiv veränderte, wurde es zu 'ihrer' BuGa. Die Einwohner von Gelsenkirchen-Horst waren schließlich so begeistert von ihrer Bundesgartenschau, dass der geplante teilweise Rückbau nach dem Ende der Gartenschau ein Stimmungstief auslöste. Die Begeisterung und Wertschätzung für den Nordsternpark zeigt sich noch heute besonders an Wochenenden. Dann wird das ehemalige BuGa-Gelände für Fahrradtouren, Picknicks oder einfach nur als die größte Sonnenbank Gelsenkirchens genutzt.

Wenn die BuGa-Euphorie die Menschen erst einmal gepackt hat, gibt es für einige kein Halten mehr: Jüngstes Beispiel ist der Schweriner Taxifahrer Olaf Stumpp. Der Hobbymusiker und -komponist ist von der Bundesgartenschau 2009 in seiner Stadt so begeistert, dass er ein Lied geschrieben hat: "BuGa. Ja!" - Zu einer eingängigen Melodie lobt er die Schönheiten der Stadt - vom Schloss über die Seen bis zu den Wäldern - und kommt schließlich zum BuGa-Motto 'Sieben Gärten mittendrin'.

Bereits seit 1998 sind 33 andere Schweriner absolute BuGa-Fans: Gemeinsam haben sie damals einen 'Verein zur Förderung der gemeinnützigen Zwecke der BuGa 2009' gegründet und sich als erste Aufgabe vorgenommen, die Entscheidungsträger der Stadt von einer BuGa-Bewerbung zu überzeugen. Nachdem diese Herausforderung erfolgreich gemeistert wurde, entwickelte sich der Förderverein zu einem hilfreichen Unterstützer in der Planungs- und Realisierungsphase. So haben sich diese engagierten Bürger beispielsweise eingebracht, um Partner für die Gartenschau zu finden und um die Finanzierung zu sichern. "Heute", erläutert der Vorsitzende des Fördervereins, Ulrich Kempf, "verstehen wir unsere Hauptaufgabe darin, den Bürgern, Vereinen und Unternehmen, die sich aktiv in die BuGa einbringen wollen, eine Plattform zu geben, zu beraten und zu informieren."

Manchmal ist auch erst das offizielle Ende einer BuGa der Startschuss für intensives Bürgerengagement: Nach der Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg hat sich dort der 'Verein zur nachhaltigen Förderung der Idee der Bundesgartenschau in Gera - Ronneburg 2007' gegründet. Laut Satzung dieses eingetragenen, und damit gemeinnützigen, Vereins ist das Ziel, "das öffentliche Anliegen der Bundesgartenschau, die Pflege von Landschaft, Stadtlandschaft und Naturschutz in der Region Gera zu fördern, um dadurch nachhaltig der Idee der Bundesgartenschau zum vollen Erfolg zu verhelfen". Damit unterstützen die Vereinsmitglieder geradezu perfekt den Nachhaltigkeitseffekt, den jede BuGa zu einem wichtigen Element für die Stadtplanung macht. In diesem Jahr hat sich der Verein unter anderem um die Begrünung der Blumenkübel und -kästen auf und an den Brücken des ehemaligen BuGa-Geländes gekümmert.

Das Beispiel der Bundesgartenschauen 1957 und 1971 in Köln zeigt, dass gezieltes Bürgerengagement eine Menge bewegen kann: Der Rheinpark Köln war der Schauplatz der beiden BuGas in der Domstadt. Nach der zweiten Gartenschau verfiel der Park zusehends. Knappe Budgets veranlassten die Stadt, ehemalige Schmuckflächen in pflegeleichte Flächen umzuwandeln, Spielgeräte abzubauen und die während der beiden Gartenschauen entstandenen Gebäude, wie zum Beispiel das Park-Cafe, nicht mehr zu nutzen. Anfang 2000 machte der Rheinische Verein für Denkmalpflege e.V. öffentlich auf den schlechten Zustand des Rheinparks aufmerksam und überzeugte den jetzigen Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma, die Wiederherstellung des ehemaligen BuGa-Geländes in sein Wahlprogramm aufzunehmen. In den folgenden Jahren wurde der Rheinpark mit so großem Erfolg saniert und restauriert, dass er dafür mehrfach als schönster Park Deutschlands prämiert wurde. Zuletzt wurde der Rheinpark im November 2007 mit dem 'Ehrenpreis für hervorragende nachhaltige Parknutzung' durch die DBG ausgezeichnet.

Neben den Menschen, die ihren Enthusiasmus für die BuGa, die Natur und ein begrüntes Lebensumfeld in zahlreichen Vereinen zum Wohl der Allgemeinheit einbringen, gibt es auch noch BuGa-Fans, die ihre Begeisterung für die erfolgreichen Gartenschauen ganz anders ausleben: Ein bei Sammlern sehr beliebtes Objekt sind zum Beispiel die BuGa-Pins. Diese Anstecknadeln mit den Logos der jeweiligen Bundesgartenschauen werden unter anderem bei ebay versteigert. Andere wiederum pflegen ihre kreative Ader und stellen Fotos oder Videos ihrer BuGa-Besuche ins Internet. Die Webseiten der Videoportale You Tube, Clipfish oder auch My Video sind voller Beispiele des filmischen Schaffens einiger BuGa-Fans. So vielfältig wie jede Bundesgartenschau ist, so vielgestaltig ist auch das Engagement und die Begeisterung der Menschen für dieses gärtnerische Großereignis. Doch eines haben sie alle dennoch gemeinsam: Das starke Interesse nach positiver Veränderung ihres Lebensraums, nach Grün und Natur in ihrer Stadt - und das geht nun mal am besten und nachhaltigsten mit einer BuGa. [DBGG]


Siehe auch:
- BuGa Schwerin 2009
- Schwimmende Wiese auf der BuGa 2009
- BuGa: Nachhaltige Nutzung
- Gartenschauen: von Seefahrern und Entdeckern, Kriegen und Wiederaufbau
- 5o Jahre Rheinpark Köln: Eine BuGa im Wandel der Zeit

 
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