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Obstbaumschnitt: Kernobst, Steinobst, Sortenunterschiede

Wer die Wachstumsgesetze und Schnittgesetze der Obstgehölze kennt und die Auswirkungen der verschiedenen Schnitttermine richtig einschätzen kann, braucht nur noch einige Informationen über die besonderen Anforderungen der verschiedenen Obstgehölze: Denn ein angepasster Schnitt ist die Basis und damit wichtigste Maßnahme zur Erzielung von gleichmäßigen Erträgen und Qualitäten. Erleichternd kommt hinzu, dass die Ansprüche heute weniger stark sind. Spielten in früheren Jahren noch formale Gesichtspunkte eine wichtige Rolle, wie ein Baum nach dem Schnitt aussehen musste, so hat sich dieser optische Anspruch abgewandelt: Im Vordergrund stehen eindeutig die Früchte und deren Qualität. Aufgrund des zunehmenden Einsatzes von schwächer wachsenden Unterlagen ist der Schnittaufwand bei Kern- und Steinobst doch deutlich zurückgegangen.

 
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22/01/2007 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Zuvor noch einige Begriffserklärungen, die bei Gartenfreunden immer wieder für Verwirrung sorgen: denn oft werden die Begriffe Anschneiden und Ableiten durcheinander geworfen, was dann im Ernstfall zu unsachgemäßen und nicht angepassten Schnittmaßnahmen führen kann.

Anschnitt: Ein Anschnitt bezieht sich immer auf das Einkürzen eines einjährigen Triebes. Mit Ausnahme des Pflanzschnittes wird heute auf das Anschneiden verzichtet, da es in der Regel nur das Triebwachstum fördert.

Ableiten: Beim Ableiten werden ungünstig stehende, starkwachsende [vegetative, wenig fruchtbare] oder abgetragene Triebe [etwa Quirlholz] 'abgeleitet' auf günstig stehende, meist waagerecht stehende Kurztriebe, die mit einer Blütenknospe abschließen. Abgeleitet wird auch bei der Jungbaumerziehung, um die Krone nach außen zu öffnen.


Kernobst
Die Trieb- und Knospenformen sind bei Äpfeln und Birnen vergleichbar: Die Langtriebe sind größtenteils mit Blattknopen besetzt, auch die Endknopse ist in den meisten Fällen eine Blattknospe. Sie haben anfangs nur eine Bedeutung für den Baumaufbau, später tragen sie mit ihren Blättern zur Photosynthese bei. Zu viele und zu lange [> o,5 m] Langtriebe sind ein deutliches Zeichen für zu starkes Triebwachstum, ein Teil sollte dann im Rahmen von Sommerschnittmaßnahmen für eine bessere Belichtung entfernt werden.

Für das Ertragsverhalten am wichtigsten sind die Kurztriebe [1 bis 2o cm Länge], die in der Regel mit einer Blütenknospe abschließen: Die ganz kurzen Triebelemente [1 bis 5 cm] bezeichnet man als Fruchtspieße. Grundsätzlich kann man beim Kernobst sagen, je kürzer die Triebe, desto fruchtbarer sind sie. Beim Schnitt ist also darauf zu achten, dass die fruchtbaren kurzen Triebe überwiegen und an guten Positionen stehen. Ungünstige Positionen [zum Beispiel nach unten hängendes Fruchtholz, zu dicht stehende Partien oder das so genannte abgetragene Quirlholz] sollten entfernt werden.


Steinobst
Das Wachstums- und Ertragsverhalten des Steinobstes unterscheidet sich in einigen Punkten vom Kernobst: So sind die Langtriebe fast immer mit Blüten- und Blattknospen besetzt. Im Weiteren gibt es aber einige beachtenswerte Unterschiede zwischen den einzelnen Steinobstarten:

Bei der Süßkirsche bilden die so genannten 'Bukettsprosse', Kurztriebe mit bukettartig angeordneten Fruchtknospen, die fruchtbarsten Zonen: Beim Schnitt achtet man auf einen pyramidablen Baumaufbau mit einer günstigen Verteilung der Bukettsprosse. Geschnitten wird aufgrund einer deutlich besseren Wundheilung nach der Ernte oder gegebenenfalls nach der Blüte, niemals im Winter!

Bei Sauerkirschen und Pfirsichen sind die einjährigen Langtriebe die fruchtbarsten Zonen: Hier wachsen die besten die Qualitäten: Der Schnitt ist sehr einfach, denn man braucht im Grunde genommen nur die älteren Partien zu entfernen und belässt die günstig stehenden einjährigen Langtriebe.

Eine besondere Knospenkonstellation findet man bei den Pfirsichen: Hier unterscheidet man neben den klassischen 'Holztrieben', die nur mit Blattknospen besetzt sind, die 'falschen Fruchttriebe' mit je einer Blütenknospe an der Blattansatzsstelle und die wertvollen 'wahren Fruchttriebe' mit zwei rechts und links der Blattknospe stehenden Blütenknospen. Letztere sollten natürlich im Baum verbleiben und erfordern eine etwas genauere Betrachtungsweise der Triebe.

Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden blühen an einjährigen Trieben, besonders aber an den Kurztrieben des zwei- und mehrjährigen Holzes: Hierbei sitzen je nach Sorte eine oder mehrere Blütenknospen neben einer Blattknospe. Blütenknospen kann man bei allen Obstarten an ihrer etwas dickeren und bauchigen Form recht gut unterscheiden von den schmaleren und spitzeren Blattknospen.

Beachten Sie den gesamten Baum, besonders den oberen Teil: Hier findet man die häufigsten Abweichungen von der angestrebten Pyramidenform. Als erstes sollte man daher für klare Verhältnisse in der Spitze sorgen. Obstbäume brauchen einen klaren und dominanten Mitteltrieb. Konkurrierende Triebe führen nur zu verstärktem Wachstum und müssen deshalb entfernt werden.

Faustregel: alle Seitentriebe im oberen Drittel, die mehr als halb so dick sind wie der Haupttrieb, sollten entfernt werden [Seitenast-Stärke-Regel]! Danach sollte man die zu tief stehenden Äste komplett entfernen. Sie hängen später bei der Ernte aufgrund der Fruchtlast auf dem Boden und die Früchte werden verschmutzt und sind oft schlecht belichtet.

Bezüglich der Schnitttechnik gibt es eine weitere Faustregel, die besagt: "Wenige, größere Schnitteingriffe sind besser als viele kleine." Man ist oft überrascht, welch positiven Effekt man bekommt, wenn man 1 bis 2 starke Äste komplett entfernt. Entfernt man dann beim Schnitt schon schlechtes Fruchtholz , also schlecht belichtete Partien im Bauminnern, nach unten hängendes, altes Fruchtholz etc., dann ist das auch schon eine erste und sehr effiziente Ausdünnungsmaßnahme. Diese sollte man dann im Juni oder Juli noch einmal wiederholen, und alle beschädigten oder befallenen Früchte zu entfernen, denn nur die schönsten Früchte sollen bis zur Ernte am Baum bleiben.


Sortenunterschiede und Reihenfolge
Kleinfrüchtige Sorten kann man ruhig etwas kräftiger schneiden und Triebe einkürzen oder nach oben ableiten, [etwa Rubinette, Gala, Cox Orange etc.]: In Verbindung mit einer guten Fruchtausdünnung fördert man die Fruchtgröße. Bei großfrüchtigen Sorten [etwa Jonagold, Boskoop] sollte man weniger stark schneiden und möglichst viele Früchte belassen, damit sie nicht zu dick werden.

Eine besondere Stellung nehmen alternanzanfällige Sorten [etwa Elstar] ein: sie neigen zum periodischen Tragen, im Extremfall trägt der Baum in einem Jahr fast keine Früchte, im darauf folgenden Jahr hängt er übervoll. Solche Sorten sollten bei geringer Ertragserwartung erst nach der Blüte schneiden. Dann sieht man, welche Knospen blühen und kann dann ggfs. Diese wenigen Blüten schonen und ganz auf einen Schnitt verzichten.

Kernobst: kleinfrüchtige Sorten zuerst schneiden [Vorwinter], großfrüchtige Sorten später [Nachwinter], Alternanzanfällige Sorten wie Elstar zur Blüte.

Steinobst
Süßkirschen: Am Besten nach der Ernte im belaubten Zustand, nach der Blüte, schwach wachsende Sorten können zur Anregung des Wachstums auch im Nachwinter geschnitten werden.
Aprikosen: aus Gründen der Baumgesundheit nur während der Vegetation
Pfirsiche: Vorschnitt im Winter, Feinschnitt sicherheitshalber nach der Blüte [bei Spätfrostgefahr]
Zwetschgen: Nachwinter, bei hohem Krankheitsdruck besser nach der Ernte

Walnuss, Kiwi: nur im belaubten Zustand im August/September, niemals im Frühjahr, wegen des starken Wurzeldruckes tropft die Schnittstelle dann oft tagelang. [Gartenakademie Rheinland-Pfalz]


Siehe auch:
- Obstbaumschnitt: Formen, Gesetze, Zeiten
- Winterschnitt bei Apfelbäumen
- Sommerschnitt an Obstgehölzen
- Schnitt von Hochstämmen

 
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