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Gräser als Schmuckstücke im Garten

Pampasgras, Blauschwingel und Bärenfellgras, eventuell noch Lampenputzergras: damit war die Palette der Gartengräser in den 1970er und 1980er Jahren schon erschöpft. Zwar hielten die Staudengärtner durchaus mehr im Handel bereit, aber so richtig spannend fanden Gartenbesitzer Gräser damals nicht. Heute sind sie gefragt wie nie. Der Grund: Viele Sorten bieten neue Farben und klare oder ungewohnte Formen, die selbst im Balkonkasten oder im Gefäß eine gute Figur machen.

 
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21/10/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Blättert man in alten Katalogen, stößt man durchweg auf Arten, die auch in der Natur vorkommen: Damals wurde praktisch nicht selektiert oder gar auf besonders ansprechenden Wuchs oder ungewöhnliche Blattfärbung hin gezüchtet. Züchter wie Georg Arends in Wuppertal-Ronsdorf und Karl Foerster, Potsdam-Bornim, kümmerten sich um Astilben, Rittersporn, Phlox und andere Blütenstauden. Die vorherrschende Meinung war: Gräser musste man nicht züchten, es gab sie auch so in kaum überschaubarer Fülle. Für die Bodendecke oder die paar gewünschten grünen Tupfer fand sich schon etwas Passendes.

Staudengärtner Ernst Pagels, 1913 in Leer geboren, nahm sich als einer der Ersten der Gräser an: Ihm hatte es vor allem das Chinaschilf [Miscanthus sinensis] angetan. Aus dem normalerweise rund 2 m hohen Gras entstanden durch Züchtung Sorten wie zum Beispiel die zierliche, nur 80 cm hohe 'Kleine Silberspinne' mit breitem, silbrigem Mittelstreifen. 'Malepartus', rund 140 cm hoch, besticht durch seine fuchsrote Herbstfärbung. Die etwas höhere 'Flamingo' entwickelt rosa überhauchte Blütenstände. Wer die Pagels-Züchtungen auf einen Blick bewundern möchte: Der 'Park der Gärten' in Bad Zwischenahn widmet Ernst Pagels seit diesem Sommer einen eigenen Themengarten.

Züchtung und Auslese besonders schöner Sorten bringt auch bei Gräsern elegante Horste, graziöse Rispen und überraschende Farben hervor, lautet die subtile Botschaft von Pagels Schaffens: Trotz seiner Züchtungserfolge begannen die Gräser ihren Siegeszug erst mit der [Wieder-]Entdeckung der Strukturpflanzen vor rund zehn Jahren. Hinter dem Begriff Strukturpflanzen verbergen sich nur unscheinbar oder nicht blühende Pflanzen, die durch ihre Form und ihre Struktur Klarheit und Ruhe in bunte Pflanzungen bringen.

Mit großer Begeisterung kombinieren Gartenbesitzer die schönen Blattpflanzen mit Sommerblumen und Stauden: Plötzlich präsentieren sich auch Gräser in erstaunlicher Farben- und Formenfülle im Garten. Unordentliche Büsche wandeln sich unter sorgfältiger Pflege zu straffen oder elegant überhängenden Horsten, neue Farben entstehen. 'Riesen' schrumpfen auf Gartenformat und erfreuen mit grazilen Halmen, pompösen Wedeln und graziösen Rispen.

Zu einem der Züchtungsschwerpunkte entwickelten sich die vielgestaltigen Seggen: So entstand beispielsweise aus der schlicht grünen, nicht sonderlich auffallenden Neuseeland-Segge [Carex comans] die Sorte 'Bronze Perfection', die einen warmen Bronzeton in den herbstlichen Garten bringt. 'Greyassina' umgibt sich mit puristischem Graugrün. Die dünnen grünen Blattlocken von 'Frosted Curls' recken sich steif in die Luft und erwecken den Anschein von Raureif auf ihren Blättern. Straff aufrecht ragt Carex petriei 'Bronze Form' 4o cm hoch empor. Mit ihrem weichen Bronzeton ist sie im Kübel ein wahrer Blickfang. Wer es noch dunkler mag, findet in 'Milk Chocolate' eine geeignete Variante. 'Evergold' heißt eine Sorte der immergrünen Japan-Segge [Carex hachijoensis], die gut an schattigen Plätzen gedeiht. Elegant gedreht formen die Halme mit ihrem breiten, hellgelben Mittelstreifen dichte Nester.

Die Rutenhirse [Panicum virgatum] trägt normalerweise grün und wandelt sich im Herbst zu Ockergelb. Panicum virgatum 'Hänse Herms', die Kupferhirse, führt ein Schauspiel auf, das im Sommer mit Braunrot beginnt und im Spätherbst in flammendem Kupferrot endet. 'Rehbraun' und 'Rotstrahlbusch' sind weitere rote und braune Varianten. Sanfter geben sich die Töne von Panicum virgatum 'Heiliger Hain', bei der das blaugrüne Laub von überraschendem Dunkelviolett überzogen ist.

Ein wahrer Hingucker ist auch das Blutgras [Imperata cylindrica] in der Sorte 'Red Baron': Bei ihr glüht das Rot förmlich, so dass sie als Solitär im Kübel alle roten Herbstblüten an Intensität schlägt. Das Lampenputzergras [Pennisetum alopecurioides] schmeichelt den Fingern mit seinen weichen Ähren. Wunderschön sieht es aus, wenn die rosabraunen Ähren wie bei 'Compressum' mit den herbstlich goldgelben Halmen kontrastieren. Die Sorte 'Hameln' mit 4o cm hohem Horst und 6o cm hohen Ährenstängeln fügt sich sogar in kleinere Gärten perfekt ein. In warmes Ockergelb hüllt sich das Riesenpfeifengras [Molinia caerulea], das schon im Hochsommer in grünem Zustand mit seinen filigranen Rispen über elegant überhängenden Halmen auffällt. Die Sorte 'Windspiel' wirkt trotz 24o cm hohen Rispen besonders leicht. Natürlich sollte es einzeln stehen, damit seine Schönheit richtig zur Geltung kommt. 'Moorhexe' trägt fast schwarze Rispen vor ockerfarbenem Hintergrund. 'Winterfreude' ist mit 3o cm hohem Horst und 7o cm hohen Rispen eine zierliche Variante, die durch schöne und, wie ihr Name andeutet, lang andauernde Färbung besticht.

So reich die neue Farbpalette all dieser und noch weiterer Arten heute bereits erscheint, ein Ende des neuen Gräserreichtums ist noch lange nicht in Sicht. Von Silbergrau bis Kupfer, Frühlingsgrün bis Burgund: immer neue Farbvarianten warten auf Entdeckung. Wir dürfen gespannt sein! [CMA]


Siehe auch:
- Texturen und Strukturen: Den Garten neu entdecken
- Das Garten-Winter-Wunderland [II]
- Herbstzeit ist Staudenzeit
- Stauden in grau: edel und bescheiden
- Ein Garten ohne Phlox ist ein Irrtum
- Der Garten meines Vaters Karl Foerster

 
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