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Stevia [Stewia] oder: Süße ohne Reue

Stevia [einige schreiben auch: Stewia] wird bei den Einheimischen in Südamerika Kaa Hee genannt, bei uns eher Süßkraut und Süßblatt oder Honigblatt und Honigkraut. Stevia rebaudiana bertoni ist eine Staude, die ursprünglich im Gebiet der Amambai-Bergkette zwischen Brasilien und Paraguay vorkommt und erwerbsmäßig hauptsächlich in Paraguay, Brasilien und China angebaut wird. Als Pflanze wird sie immer beliebter, hebt der auf exotische Sämereien und Pflanzen spezialisierte Versender Exoga.de hervor: mit dem Vorzug, auch noch etwas für die Gesundheit tun zu können, denn die getrockneten Blätter der Pflanze sind etwa 15 bis 30mal so süß wie Zucker, nur eben zuckerfrei. Man geht davon aus, dass es über 15o verschiedene Steviaarten gibt, wovon allerdings nur zwei den natürlichen Süßstoff Steviosid enthalten.

 
Mehr zum Thema: Exotische Pflanzen, Kräuter und Heilpflanzen, Natur und Umwelt, Pflanzen, Stauden, Sämereien und Saatgut

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05/10/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Stevia ist eine mehrjährige Pflanze, aus der Familie der Korbblütengewächse [Asteraceae]: Stevia wächst buschig und wird bis zu 1 Meter hoch. Sie ist in Deutschland nicht winterhart, wenn überhaupt dann nur mit entsprechendem Winterschutz etwa in Weinanbaugebieten. Im Winter ist Stevia an einer sehr hellen und warmen Stelle [zum Beispiel dem Küchenfenster] auch im hohen Norden mehrjährig und immergrün zu halten. Wenn Stevia in circa 4o bis 5o cm Höhe beschnitten wird, treibt sie seitlich aus und ist am ertragsreichsten. Vermehrt wird Stevia über Stecklinge, Ableger, Absenker und Samen.

Stevia kam im sechzehnten Jahrhundert nach Europa, als spanische Konquistadoren berichteten, dass südamerikanische Eingeborene die Blätter einer Pflanze nutzten, um Tee zu süßen. Seither ist Stevia immer bekannter geworden: In den USA benutzen Experten das Blatt gegen Diabetes und zu hohen Blutdruck sowie gegen Infektionen und natürlich als Süßstoff. Wissenschaftlich untersucht wurde Stevia rebaudina erstmals um 1888 durch den aus dem Tessin ausgewanderten Botaniker Moises Santiago Bertoni, woraus der 'Nachname' der Pflanze resultierte.

In Japan, Brasilien und China verwenden Millionen von Verbrauchern seit vielen Jahrzehnten Stevia: Dort, wo Stevia als Nahrungsmittelzusatz oder Nahrungsmittel genehmigt ist, werden Steviaextrakte als sichere, natürliche und kalorienfreie Süßstoffe angeboten und mit zunehmender Begeisterung verzehrt. Japan ist zurzeit der weltgrößte Verbraucher an Steviablättern und Steviaextrakten.

In der EU ist die Situation noch eine andere: Hier wurde Stevia als erste Pflanze der Novel-Food-Verordnung untergestellt. Der wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der EU, der über die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Stevia befinden sollte, stützte sich in seiner Ablehnung auf die gleiche wissenschaftliche Arbeit, die in den USA kurzfristig zu einem Verkaufsstopp führte, wo Stevia als Nahrungsergänzungsmittel aber wieder zugelassen wurde.

Steviosid ist gefährlich: So sehen es zumindest die Hersteller von synthetischen Süßstoffen. In zahllosen Versuchsreihen versuchten sie zu beweisen, dass von dem süßen Hauptinhaltsstoff von Stevia ein Gesundheitsrisiko ausgeht. Und tatsächlich: Zumindest in einer Studie aus dem Jahr 1999 schien Steviosid die Fruchtbarkeit von Ratten zu beeinträchtigen. "Allerdings erst in absurd hohen Dosen", so der Bonner Privatdozent Dr. Ralf Pude vom Institut für Gartenbauwissenschaft: "ein Erwachsener müsste täglich mehr als die Hälfte seines Körpergewichts an frischen Steviablättern zu sich nehmen, um auf vergleichbare Konzentrationen zu kommen. In dieser Menge wäre selbst Zucker gefährlich."

Realistisch sind derartige Dosen nicht: Wollte man die rund 130 Gramm Zucker, die der Durchschnittsdeutsche täglich mit der Nahrung aufnimmt, komplett durch das 300mal süßere Steviosid ersetzen, käme man auf weniger als ein halbes Gramm. Ein Stückchen Würfelzucker wiegt sechsmal so viel. Gut dokumentiert sind allerdings die positiven Effekte von Steviosid: So senkt es bei regelmäßiger Aufnahme den Blutdruck, verhindert die Entstehung von Zahnbelag, und, vor allem: Es macht nicht dick.

Umfangreiche Informationen zur rechtlichen Situation in der EU, zur Geschichte, Botanik und zum Einsatz von Steviosid in Lebensmitteln und der Medizin finden sich online bei der Universität Hohenheim, die unter Prof. Dr. Thomas Jungbluth am Institut für Agrartechnik ein Projekt zum Anbau von Stevia rebaudiana Bertoni durchführte. Im Rezeptbuch Stevia hat Jeffrey Goettemoeller aus den USA die Steviarezepte seiner Mutter zusammengestellt. [www.exoga.de]

 
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