Westernkaktus: Kaktus des Jahres 2017

Was ist die Charakterpflanze der Sonora-Wüste? Kennen Sie den Westernkaktus? Seine Blüte ist die offizielle Staatsblume von Arizona und seine stattliche Silhouette seit Jahrzehnten das Wahrzeichen der Deutschen Kakteen-Gesellschaft: Carnegiea gigantea, volkstümlich auch Saguaro oder Sahuaro genannt.

Westernkaktus: Kaktus des Jahres 2017

Die Art wurde etwa 50 Jahre vor der Gründung der DKG entdeckt und als Cereus giganteus beschrieben. Anlässlich des 125jährigen Jubiläums der Gesellschaft wird Carnegiea gigantea nun zum Kaktus des Jahres 2017 gekürt.

Die Pflanzen kommen in den Vereinigten Staaten in Arizona, im südlichen Kalifornien westlich des Colorado River und im mexikanischen Bundesstaat Sonora in Höhenlagen von 180 bis 1350 Metern vor.

Besonders große Bestände stehen in Arizona nahe Tucson und im Saguaro Nationalpark.

Das Verbreitungsgebiet in der Sonora-Wüste ist einerseits durch Trockenheit und andererseits durch Frost begrenzt. Der ist in höheren Lagen nicht selten und wird von den Pflanzen schlecht vertragen.

Die dicht unter der Erdoberfläche verlaufenden Wurzeln können auch kleinste Niederschlagsmengen schnell aufnehmen, eine tiefe Pfahlwurzel verleiht Stabilität.

Der Kaktus ist in seiner Heimat aber nicht nur fest im Boden verankert sondern auch tief mit Tradition und Kultur verwurzelt.

Seine Früchte dienten den Ureinwohnern der Sonora Wüste als Nahrungsquelle und zur Weinbereitung, das Holz abgestorbener Pflanzen als Baumaterial.

Carnegiea gigantea: der Westernkaktus

Die Blütezeit von Mai bis Juni liegt kurz vor dem Beginn der Sommerregenzeit. Bestäuber sind Insekten, die Blütenfledermaus und verschiedene Vogelarten.

Die 6 bis 9 cm großen Früchte enthalten rotes saftiges Fruchtfleisch, in dem bis zu 2.000 Samenkörner eingebettet sind.

Spechte bauen ihre Bruthöhlen in die Stämme und mangels hoher Bäume dienen die Arme des Saguaro auch Greifvögeln als Ansitze zur Jagd und bieten die einzige Gelegenheit, vor Feinden geschützte Horste zu bauen.

Carnegiea gigantea kann an den natürlichen Standorten über 200 Jahre alt werden können: Der sensibelste Lebensabschnitt ist die Jugend, in der die Pflanzen einerseits extrem langsam wachsen und andererseits Buschratten, Dickhornschafen und Eselhasen als Nahrung dienen.

Zehnjährige Pflanzen sind in der Natur nur etwa 4 cm groß! Blühfähig wird Carnegiea gigantea erst mit etwa 50 bis 75 Jahren und 3 bis 4 Meter Höhe, die ersten Seitenarme bilden sich in einem Alter von etwa 65 Jahren in etwa 6 Meter Höhe.

Obwohl die Art reichlich Samen bildet sind die Bestände in der Natur gefährdet: Eine bakterielle Krankheit verursacht durch Erwinia carnigieana hat zwischen 1942 und 1961 rund 30 Prozent der Bestände vernichtet.

In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art als „Least Concern [LC]„, das bedeutet als nicht gefährdet geführt.

Pflegetipps für den Westernkaktus

Unter kontrollierten Bedingungen können die Pflanzen schneller wachsen als in der Natur. Nach 10 Jahren sind Wuchshöhen von 10 cm durchaus möglich.

Wie alle Kakteen ist Carnegiea gigantea ein Lichtkeimer: Die Samen keimen innerhalb von 14 bis 28 Tagen bei etwa 20 Grad Celsius.

Das Substrat sollte sehr durchlässig sein und schnell abtrocknen können.

Im Winter stehen die Pflanzen am besten trocken und nicht zu kalt. Frost kann Wachstumsstockungen oder gar Verlust der Pflanzen bedeuten. Jungpflanzen werden im Hochsommer leicht schattiert, ältere vertragen volle Sonne. [DKG, Klaus Kleszewski Foto]

 

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