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Pilze: Schwammerlschwemme vom Stammholz

Frisch geerntete Pilze aus dem eigenen Garten sind eine vorzügliche Bereicherung für den Speisezettel: Auf Holz, Stroh oder Spezialsubstrat wächst eine große Auswahl an Pilzarten. Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie haben den Anbau auf Holz getestet und sind mit den Ergebnissen zufrieden.

 
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23/03/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Der Fachhandel, aber auch Spezialfirmen, bieten die unterschiedlichsten Pilzarten als Pilzbrut an: Hierbei handelt es sich um Holzdübel oder Getreidekörner, die mit Pilzgeflecht, dem so genannten Myzel, geimpft wurden. Für die Kultur auf Holz eignen sich nur bestimmte Arten. Austernpilze, Stockschwämmchen und Shiitake-Pilze sind die Beliebtesten.

Die Kulturpilze gedeihen am besten auf frisch geschlagenen Laubhölzern: Das Holz sollte nicht länger als drei Monate gelagert werden, damit sich noch keine Konkurrenzpilze eingenistet haben. Allerdings ist eine kurzzeitige Lagerung von sechs Wochen nach dem Schlagen sinnvoll, damit die Abwehrkräfte des Baumes die Pilzbrut nicht schädigen. Die in der Winterruhe gefällten Bäume enthalten viele Zuckerstoffe, die das Einnisten des Pilzgeflechts begünstigen.

Die Buche ist für alle Holz liebenden Pilzarten geeignet: Shiitake bevorzugt Eiche. Der Austernpilz gedeiht zudem auf Esche, Pappel, Erle, Weide und Obsthölzern. Stockschwämmchen sind sehr anpassungsfähig und wachsen überdies auf Birke recht gut.

Bei einem Stammdurchmesser ab zwanzig Zentimeter und einer Länge von mindestens dreißig Zentimeter hat der Pilz ein ausreichend großes Domizil: Ein Holzklotz dieser Größe benötigt mindestens zwölf bis fünfzehn Dübel, gleichmäßig über die Oberfläche verteilt. Verwenden Sie am besten einen 9-mm-Bohrer und bohren Sie langsam! Überhitztes, angekokeltes Holz wirkt für das Pilzmyzel wie eine Barriere.

Vor allem in den ersten sechs Wochen ist die Brut frostempfindlich: Ein sehr günstiger Impfzeitpunkt ist das Frühjahr, sobald kein stärkerer Frost mehr zu erwarten ist. Zum Lagern können die Stämme nach dem Impfen in den Garten auf den gewachsenen Boden, Rasen oder auf alte Latten gelegt werden. Sie werden mit Pappe oder Stroh und abschließend mit einer dunklen Folie abgedeckt. Einige Löcher sorgen für frische Luft und beugen Schimmelbefall vor.

Vorsicht ist im Sommer geboten, denn Temperaturen über 3o Grad Celsius können dem Pilz schaden: Kontrollieren Sie regelmäßig die Feuchtigkeit. Das Holz darf nicht austrocknen und muss bei Bedarf gewässert werden.

Nachdem das Holz mit den weißen Fäden des Pilzgeflechts durchzogen ist, kann es an seinen endgültigen Standort gebracht werden: Schattige, windstille Ecken unter Bäumen sind ideale 'Stammplätze'. Dort werden sie stehend zur Hälfte in nahrhafter Erde oder Kompost eingegraben [Stockschwämmchen liegend]. Jetzt braucht es noch ein halbes bis ein ganzes Jahr bis sich die begehrten Fruchtkörper bilden. Wobei Weichholz schneller zum Ernteerfolg führt als Hartholz [Eiche, Buche]. Die Stämme können bis zu drei Jahre die leckeren Speisepilze hervorbringen.


Siehe auch:
- Pilze und Mykologie, Pilzzucht und Handel im Verzeichnis
- Pilz des Jahres 2006: Der Ästige Stachelbart
- Pilz des Jahres 2005: Der Wetterstern
- Pilz bedroht Buchsbäume
- Pilzerkrankungen an Rosen
- Hallimasch lässt Bäume und Sträucher sterben

 
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