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Filacid und Finalsan: sanfte Chemie gegen Unkräuter

Unkräuter sind im Garten ein Dauerbrenner und ein Problem, das jeder kennt: Die Handhacke ist mühsam und bei Wurzelunkräutern häufig nur kurzzeitig erfolgreich. Sofern im Hausgarten überhaupt Herbizide zum Einsatz kommen, handelt es sich dabei meist um Roundup-Präparate mit dem Wirkstoff Glyphosat. Diese sind breit wirksam [auch gegen Wurzelunkräuter], allerdings besteht auch die Gefahr, dass benachbarte Pflanzen irreversibel geschädigt werden, wenn die Spritze nicht richtig sauber war oder es durch Wind zu Abdrift gekommen ist.

 
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23/03/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Ein weiterer Nachteil ist, dass der Wirkstoff auf befestigten Flächen nicht abgebaut wird: Mit dem Regenwasser wird er dann über Kanalisation und Kläranlage in die Oberflächengewässer abgeschwemmt. Eine verstärkte Anwendung neuer, umweltfreundlicher Mittel könnte die Situation deutlich entschärfen.

Unter sanfter Chemie sind Fettsäuren zu verstehen, die auch in der Natur vorkommen und als Pflanzenschutzmittel zugelassen wurden: Charakteristisch für diese Produkte ist, dass sie alle mit hohen Wassermengen ausgebracht werden müssen. Als leichte Säuren wirken sie auf die äußeren Blattgewebeschichten und sind daher auch leicht hautreizend [Xi]. Getroffene Pflanzenteile vertrocknen rasch [Abbrenner], ohne größere Dauerwirkung zu entfalten. Die Wirkung ist nicht selektiv, d.h. sowohl Gräser, als auch Kräuter [einschließlich Moose] werden kontrolliert. Von besonderem Vorteil sind: schneller und rückstandsfreier Abbau, ohne größeren Einfluss auf Flora und Fauna, mit der herkömmlichen Technik kostengünstig anwendbar.

Filacid: mit Essig gegen Unkraut | Die reinigende Wirkung von Essig ist schon seit Jahrhunderten bekannt und er wird im Haushaltsbereich im diesem Sinne vielfältig verwendet. In der speziellen Formulierung von Filacid ist Essig als Kontaktherbizid einsetzbar.

Finalsan: 'Blumenextrakt' gegen Unkraut | Der Wirkstoff von Finalsan ist die Pelargonsäure. Sie gehört zu den Fettsäuren, die in pflanzlichen Ölen zu finden sind. In Storchschnabelgewächsen [etwa Pelargonien] wird sie in größeren Mengen gebildet und ist leicht zu riechen, wenn man die Blätter oder Stängel mit den Fingern zerreibt.

Die Wirkungsbreite der Mittel ist abhängig von der Aufwandmenge: Gegen Unkräuter und -gräser sind die höheren Mengen oder Konzentrationen erforderlich. Gegen Moose müssen geringere Mengen eingesetzt werden, um die Gräser zu schonen.

Finalsan und Filacid wirken nur dort, wo sie auf Pflanzengewebe gelangen: Sie werden nicht in der Pflanze transportiert oder verlagert. Voraussetzung für eine sichere Wirkung ist daher eine möglichst vollständige Benetzung der Unkräuter. Dies ist nur mit hohen Wasseraufwandmengen zu erreichen. Bei den meisten Herbiziden sind zwischen 2 und 4 Litern Wasser pro 1oo qm Behandlungsfläche erforderlich.

Die Essigsäure wird bislang in einer anwendungsfertigen Form [Pumpflasche] und für die Gießbehandlung gegen Moose angeboten. Finalsan ist dagegen auch für die üblichen Spritzbehandlungen vorgesehen. Es sollte mit 1o Liter Wasser pro 1oo qm ausgebracht werden. Das gelingt nur mit großer Düsenöffnung und langsamer Schrittgeschwindigkeit.

Insbesondere bei hohen Temperaturen sind grobtropfige Düsen erforderlich, um die Geruchsbelastung herabzusetzen: Sowohl Essigsäure, als auch Pelargonsäure wirken nur auf die äußere Gewebeschicht der Pflanzen. Mehrjährige Arten wie Quecke, Disteln, Winden, Löwenzahn und andere sind daher nur durch fortgesetzte Behandlungen ['Aushungern'] wirksam zurückzudrängen. Aber auch manches einjährige Unkraut bedarf wiederholter Behandlungen, wenn es über ein ausgeprägtes Wurzelwerk verfügt und aus tief liegenden Knospen wieder austreiben kann [etwa Vogelknöterich, Kompasslattich].

Aufwandmenge, Wirksamkeit und Handhabung von Filacid und Finalsan bieten keinerlei Vorzüge gegenüber anderen Herbiziden. Die geringe Auflagendichte der Mittel ist dagegen ein bedeutsamer Vorteil und sie werden innerhalb kürzester Zeit abgebaut. Achtung: Finalsan und Filacid sind Pflanzenschutzmittel, das bedeutet, außerhalb von Gartenflächen ist auch für den Einsatz dieser Mittel eine Genehmigung erforderlich. [GRP]


Siehe auch:
- Richtiger Umgang mit Pflanzenschutzmitteln
- Himbeerrutenkrankheit: kranke Ruten früh entfernen
- Sitkafichtenlaus: die Laus, die aus der Kälte kam
- Kräuselkrankheit [Taphrina Deformans]
- Maskierte Läuse am Fensterbrett
- Blutläuse: Pelztierchen auf Obstgehölzen

 
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