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Grünes Zimmer Ludwigsburg
Das Pilotprojekt Grünes Zimmer Ludwigsburg soll helfen das Stadtklima zu schützen. Die Diskussion, wie Stadtlandschaften nachhaltig und gegenüber den Klimaveränderungen anpassungsfähig gestaltet werden können, ist in vollem Gange.
In Deutschland befassen sich mehrere Ministerien mit den Folgen unter anderem von Starkregen, schlechter Luft und Hitzeinseln und verschiedene Hochschulen erforschen, wie man vor allem in Städten mit den neuen Anforderungen umzugehen hat.
In der Region Stuttgart gibt es ein sehr konkretes Modellprojekt: Gemeinsam mit der Universität Stuttgart, aber auch gefördert durch die Europäische Kommission, werden Anpassungsstrategien im öffentlichen Raum erprobt.
Der Klimaatlas des Verbands Region Stuttgart zeigt in seiner Prognose, dass sich in der Region Stuttgart die Tage, an denen die Wärme zur Belastung für die Bevölkerung wird, bis zum Jahr 2100 verdoppeln werden.
Konkret heißt das, dass weite Teile der Region Stuttgart sich bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf mehr als 30 Tage im Jahr mit Temperaturen über 30 Grad Celsius einzustellen haben. Auch mit einer Zunahme von:
- heftigen Gewittern,
- Starkregen,
- Hagel sowie
- kräftigen Stürmen und
- Überschwemmungen,
…mit möglicherweise gravierenden Folgen ist zu rechnen. Grünflächen haben sich als wirksames Instrument in der Stadtklimatologie bewährt. Allerdings ist in den hochverdichteten Innenstädten nur bedingt Freiraum vorhanden.
Deshalb wurde das Grüne Zimmer als Pilotprojekt entwickelt.
Grünes Zimmer Ludwigsburg
Das Grüne Zimmer ist Teil des Forschungsprojektes TURAS nachhaltige Städte und Regionen [Transitioning Towards Urban Resilience and Sustainability] das Städte im Hinblick auf den Klimawandel widerstandsfähiger machen will.
Realisiert wurde das Grüne Zimmer Ludwigsburg gemeinsam vom Institut für Landschaftsplanung und Ökologie der Universität Stuttgart nach dem Plan der Architekten Ludwig.schönle und der Helix Pflanzen GmbH.
Mit einer Vegetationsfläche von 140 Quadratmetern ist am Rathaushof in Ludwigsburg auf einer Freifläche ein ganz besonderer Ort entstanden.
Rund 7.000 Pflanzen mit insgesamt 30 Pflanzenarten wachsen in und aus gestapelten Gitterkörben.
Mit Platanen überdacht entstand mitten in der Stadt ein für alle zugänglicher Raum mit unterschiedlichen Aufenthaltsbereichen, die an heißen Tagen für schattige Erholung sorgen.
Die Bewässerungsanlage speist sich ausschließlich aus Regenwasser aus einer Zisterne.
Ein geschützter Ort
Ein Jahr nach der Einweihung gehört das Grüne Zimmer zum Stadtbild von Ludwigsburg. Aber weit über Ludwigsburg hinaus hat das Grüne Zimmer als Pilot- und Forschungsprojekt eine erhebliche positive Wirkung.
Die Bevölkerung hat es bestens angenommen und genießt die Aufenthaltsqualität an einem geschützten Ort im Freien mitten in der Stadt.
Die Erfahrungen mit dem Grünen Zimmer haben längst die anderen Partner im TURAS Projekt erreicht und gelten als ein gelungenes Beispiel für die Klimaanpassungsstrategien, die unsere Städte in Zukunft brauchen.
Die Pflanzen haben sich prächtig entwickelt und bauen pro Jahr rund 300 Kilogramm Kohlendioxid ab und produzieren 220 Kilogramm Sauerstoff.
Entstehung des Projektes
Hans Müller, Geschäftsführer von Helix Pflanzen war als TURAS Mitglied im Juni 2015 mit einer Präsentation zum Grünen Zimmer Ludwigsburg Gast der Green Week in Brüssel, der größten internationalen Konferenz zum Austausch über EU Umweltpolitik mit über hundert Referenten und mehreren tausend Teilnehmern.
Ein eindrucksvolles Video dokumentierte den Konferenzteilnehmern die Entstehung und die Wirkung des grünen Projektes.
Von den Erfahrungen des Projektes sollen alle profitieren, die Bürger der Stadt Ludwigsburg, die Region, die europäischen Partner im Projekt, aber auch alle, die sich mit dem Grün in der Stadt auseinandersetzen und sich gemeinsam mit anderen für Pflanzen stark machen.
Mit dem Grünen Zimmer ist noch lange kein Ende in Sicht. Müller ist stolz, dass er von Helix Pflanzen in einem so großen und internationalen Projekt mit seinem Know-how eine Rolle spielt und gemeinsam mit Partnern Lösungen für eine nachhaltigere grüne Zukunft entwickeln dürfte. [HALM, Foto]
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