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Monilia: Pilzkrankheit an Kernobst und Steinobst

Spitzendürre [Monilia laxa] und Fruchtfäule [Monilia fructigena]: Beide Pilzkrankheiten treten an Kernobst und an Steinobst auf. Und beide Erreger befallen sowohl Zweige als auch Früchte. Eine Unterscheidung zwischen den Pilzen ist äußerlich nur durch die Farbe der Sporen möglich, M. laxa bildet einen grauen Rasen aus und M. fructigena fällt durch einen fahlgrau-gelblichen Sporenrasen auf.

 
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10/11/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Infektionen an den Zweigen entstehen während der Blütezeit, da der Pilz bei feuchter, nasskalter Witterung mit langer Blühdauer durch die geöffnete Blüte bis ins Holz eindringen kann. Hier schädigt das wachsende Myzel die Leitungsbahnen, so dass das Triebende nicht mehr mit Wasser versorgt wird und welkt.

Eine Infektion ist bei allen Stein- und Kernobstarten möglich, wobei die Blüteninfektionen mit nachfolgender Spitzendürre bei Pfirsich, Zwetschge und der Sauerkirsche eine größere Rolle spielen, als beim Kernobst. Die Fruchtfäule hat jedoch bei fast allen Steinobst- und Kernobstarten eine große Bedeutung.

Quitten können von einem anderen, verwandten Schadpilz [Monilia linhartiana] befallen werden, der ähnliche Schäden an Blatt, Blüten und Früchten hervorruft, bei uns aber nur sehr selten vorkommt.

Monilia laxa ist am häufigsten an Sauerkirschen [besonders anfällig ist die 'Schattenmorelle'] und an Aprikosen zu sehen: Dabei sterben die Spitzen der Zweige schnell und ohne vorherige Symptome ab. Meist tritt diese Krankheit bei regnerischer Witterung während oder kurz nach der Blüte auf, und zwar schlagartig. Die welken Zweige bleiben schließlich verdorrt bis spät in den Winter am Baum hängen. An der Grenze zum gesunden Holz kann Gummifluss die Folge sein.

Monilia-Triebbefall kann auch bei Äpfeln auftreten, besonders bei den Sorten 'Berlepsch', 'Cox Orange' und 'James Grieve': Hier ist der Schaden leicht mit Feuerbrand zu verwechseln. Zur Klärung der Lage, ob es sich um die Pilzkrankheit Spitzendürre oder den bakteriellen Feuerbrand handelt, empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Befallene Triebe werden an der Übergangsstelle zum gesunden Holz abgeschnitten. Diese Teile legt man zusammen mit einem angefeuchteten Küchenkrepp in einen neuen Gefrierbeutel und lässt sie verschlossen 1 bis 2 Tage bei Zimmertemperatur liegen. Wenn sich während dieser Frist ein zunächst weißlicher Pilzrasen entwickelt, liegt wahrscheinlich ein Monilia-Befall vor, bleiben die kranken Triebe aber ohne Pilzrasen, sollte Beratung eingeholt werden. Für die Bakterienkrankheit Feuerbrand besteht Anzeigepflicht, um eine Ausbreitung zu vermeiden.

Monilia fructigena tritt sehr häufig an Kirschen und Pflaumen, aber auch an Birnen und Äpfeln auf: Ausgehend von Verletzungsstellen der Fruchthaut entstehen braune Faulstellen, die sich nachfolgend über die ganze Frucht ziehen. Auf diesen Faulstellen bilden sich anfangs konzentrische Kreise aus weißen bis gelblichen Sporen, die später verlaufen und zu einem geschlossenen Feld werden können. Befallene Früchte trocknen ein, verhärten und bleiben dann als Fruchtmumien am Baum hängen. Als weiterer Schaden durch Monilia können spät infizierte Früchte im Lager die Schwarzfäule bekommen. Sie ist durch Schwarzfärbung der Schale, allerdings ohne Ausbildung von Sporenlagern, gekennzeichnet.

Bei vorbeugenden Maßnahmen sind verschiedene Punkte zu berücksichtigen: War im Vorjahr ein Befall aufgetreten, sollten im ausgehenden Winter oder spätestens im zeitigen Frühjahr alle Fruchtmumien und abgestorbenen Zweige entfernt werden, - sie könnten sonst im Frühjahr am jungen Austrieb eine Neuinfektion auslösen. Dabei sind befallene Äste mindestens 2o cm in das gesunde [nicht dunkel verfärbte] Holz zurückzuschneiden, damit das gesamte Myzelgeflecht des Pilzes entfernt wird.

Generell sollten gefährdete Bäume sehr luftig und gut ausgeschnitten werden, um ein rasches Abtrocknen zu fördern und die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern. Ein sonniger, luftiger Standort wirkt befallsreduzierend. Bei einem Überbehang sollten zu dichte Fruchtbüschel ausgedünnt werden.

Verletzungen, die beim Aneinanderreiben dicht hängender Früchte oder durch Schorf- oder Apfelwicklerbefall entstehen, geben dem Pilz die Möglichkeit, in die Frucht einzudringen und sich auszubreiten. Dies ist auch während der Erntephase zu beachten, denn durch kleinste Verletzungen und Schädigungen der Fruchthaut können etwa Äpfel Moniliabefall im Lager bekommen.

Bei Sauerkirschsorten wurde in der Vergangenheit bereits durch erfolgreiche Auslese und Züchtung eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber Monilia erreicht: Zu den widerstandsfähigen Sorten zählen zum Beispiel die Sorten 'Morina', 'Karneol', 'Safir', 'Favorit', 'Koröser Weichsel' und 'Ungarische Traubige'. Wer bei einer Neupflanzung auf diese Sorten zurückgreift, kann den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sehr gering halten.

Als zusätzliche vorbeugende Maßnahme lassen sich so genannte Pflanzenstärkungsmitteln anwenden, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Solche Mittel basieren auf natürlichen Pflanzenstoffen und Fettsäuren, die das Eindringen der Pilzsporen in die Frucht oder das Blatt verhindern oder zumindest erschweren.

Werden diese vorbeugenden Schritte ausgeführt, ist meist keine chemische Bekämpfung nötig, da kein starker Befall auftritt: Treten durch sehr ungünstige Witterung trotzdem Probleme mit Monilia auf, dürfen nur Mittel verwendet werden, die zur Bekämpfung von M. laxa oder M. fructigena im Haus- und Kleingarten zugelassen sind. Für die Anwendung ist vor allem der richtige Zeitpunkt wichtig. Bei M. laxa sollte bis zu dreimal während der Blüte gespritzt werden, bei M. fructigena ist keine gezielte Bekämpfung möglich. [Bayerische Gartenakademie]


Siehe auch:
- Pilzerkrankungen vorbeugen
- Kräuselkrankheit [Taphrina Deformans]
- Schorf an Zier- und Obstgehölzen
- Pilz bedroht Buchsbäume
- Apfelwickler und Pflaumenwickler
- Quitte [Cydonia oblonga]

 
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