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Pflanzzeit für Gehölze: Bodenmüdigkeit vermeiden

Im September beginnt wieder die Pflanzzeit für Gehölze: Neben Gestaltungskriterien und Ansprüchen der Pflanzen, spielt auch die Vorgängerpflanze am Standort eine wichtige Rolle bei den Vorüberlegungen zur Neu- oder Umgestaltung des Gartens. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie warnen vor dem wiederholten Anbau von Pflanzen aus bestimmten Familien, da dies zu Wachstumsproblemen oder der so genannten 'Bodenmüdigkeit' führen kann.

 
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08/08/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Kreuzblütler, Dolden- und Rosengewächse vertragen sich oft nicht mit sich und ihren Verwandten im Nachbau. Rosengewächse sind von dieser Beeinträchtigung besonders betroffen: Selbst nach vielen Jahren Anbaupause können Schäden an den Neupflanzungen auftreten. Dies sollten Gartenbesitzer beachten, da sehr viele Zier- und Obstgehölze [Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Quitte, Weißdorn, Brombeere, Himbeere, ...] zur Familie der Rosengewächse gehören.

Es gibt keine eindeutig sichtbaren Schadsymptome, die durch den Nachbau verursacht werden: Wachstumsstockungen, Schwachwuchs und schlechtes Anwachsen bis zum Totalausfall der Pflanzen können die Folge sein. Die Wurzeln sind nicht mehr wüchsig, sondern verbräunen und sterben ab. Durch die verminderte Aufnahme von Wasser und Nährstoffen kümmern die Pflanzen. Die Ausscheidungen der Wurzel der Vorgängerpflanze werden dafür verantwortlich gemacht. Aber auch schädliche Mikroorganismen, Pilze oder Nematoden, die sich auf ihre Wirtspflanzen spezialisiert haben, können sich über Jahre hin ausbreiten und vermehren und neu gepflanzte Jungbäume dann besonders stark beeinträchtigen.

Für die Bodenmüdigkeit beim Apfel ist ein Bakterium, das die Wurzelrinde schädigt, verantwortlich und bei der Kirsche ein Pilz. Somit ist der Anbau von Kirsche nach Apfel und umgekehrt zwar weniger problematisch, aber nicht empfehlenswert. Beim Nachbau von Kirschen auf Kirschen und Apfel auf Apfel ist mit erheblichen Schwierigkeiten zu rechnen. Häufig haben sie nur noch die halbe Wuchsleistung und einen erheblich geringeren Fruchtertrag. Hier spricht man von einem apfelmüden oder kirschmüden Boden.

Untereinander sind Felsenbirne, Zierquitte, Apfel und Birne als Nachfolger unverträglich. Die Birne zeigt hingegen beim Nachbau mit sich selbst kaum Schwächung. In einem apfelmüden Boden sind die Apfelbeere [Aronia], Feuerdorn, Felsenmispel [Cotoneaster], Zierquitte, Vogelbeere, Brombeere und Rose problematisch. Rosenpflanzungen sollten nie aufeinander folgen. Der Boden ist für die Nachfolger zu erschöpft.

Nach dem Umpflanzen von geschwächten Pflanzen in einen unbelasteten Boden, können sich die Rosengewächse wieder erholen: Allerdings kann die 'Bodenmüdigkeit' durch anhaftende Erde und die kleinen Faserwurzeln in den frischen Boden übertragen werden. Der Bodenaustausch bei Neupflanzungen ist nur für kleine Gehölze sinnvoll, da die Pflanze Schädigungen zeigt, sobald die Wurzeln in den nicht ausgetauschten Boden wachsen. Der Zwischenanbau von Gründüngungspflanzen hat keine Verbesserung des Bodens zur Folge. Am besten pflanzt man die neuen Rosen und Obstgehölze auf einen unbelasteten und 'nicht müden' Boden, um ihnen einen guten Start zu ermöglichen.

 
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