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Bonsai: Pfälzer Wald im Miniformat

"Im Jahr 2000 wurde ich von der Landesforstverwaltung angesprochen, anlässlich der Kaiserslauterer Gartenschau, einen Waldlehrpfad im Miniformat zu präsentieren", erzählt Klaus Rettig: "Er sollte insbesondere für unseren Nachwuchs gestaltet sein, da sich unsere Kinder im Grundschulalter viel eher für unsere Natur begeistern lassen, wenn sie vor einer kleinen Buche oder Fichte stehen. In diesem Moment ist viel eher eine Identifikation möglich als beispielsweise bei einem Spaziergang durch den Forst, bei dem man 'vor lauter Wald' die Bäume nicht mehr sieht." Als Ergebnis konnten auf einer Fläche von circa 0,8 qm 12 verschiedene Baumarten vorgestellt werden, die mit Hinweisschildern in entsprechender Größe beschriftet waren.

 
Mehr zum Thema: Bonsai, Natur und Umwelt, Zimmerpflanzen

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11/04/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Der genannte Waldlehrpfad war Ausgangspunkt für eine noch größere Landschaftsgestaltung mit Zwergbäumen: Im Jahr 2002 waren die Überlegungen soweit abgeschlossen, in welcher Form sich der erwachsene Betrachter am meisten mit der typischen Pfälzer Landschaft identifizieren kann: 'Wanderwege' mussten her, die traditionelle [Unterstell-]Hütte durfte nicht fehlen und Markierungen den richtigen Weg zeigen. So ist auf einer Fläche von knapp 2 qm ein Landschaftsbild entstanden, das dem Vorbild in der Natur bis auf die Größe gleicht.

Grundlage war dazu eine Holzplatte, die mit Teichfolie überzogen wurde, 'gerahmt' wurde mit halbiertem Rundholz: Mehr als 3o Bäume und weitaus mehr Pflanzen sind so arrangiert, dass der Eindruck vermittelt wird, man befinde sich mitten im Wald. Wild abgelagerte 'Autoreifen' verschandeln, wie mitunter üblich, das Bild. Langholz liegt am Wegesrand zur Abfuhr bereit. An der 'Schwarzen Hütte' ist der Grill aufgebaut und Sitzbänke ermöglichen es dem Wanderer, sich auszuruhen. Auch die Ergebnisse des letzten Waldzustandsberichtes sind zu sehen: Die Buche im Vordergrund ist abgestorben und wird vom Efeu überwuchert. Der 'Ameisenhaufen' ist durch eine Drahtabdeckung gesichert, unter der Zypresse hat der Jäger seinen Hochstand aufgebaut. Klitzekleine Nistkästen veranschaulichen, dass auch an die gefiederten Freunde gedacht wurde. Fehlen durfte natürlich auch nicht der 'Pfälzer Rote Sandstein'. Viele weitere Details kann der Betrachter zusätzlich entdecken.

Hauptbäume der Landschaft sind Lärchen und Buchen, aber auch Fichten, Birken, Kiefern oder eine Tanne sind integriert: Dazu wurden insbesondere Bäume verwendet, die sich für die Bonsaigestaltung nicht optimal eigneten [etwa schlechter Wurzelansatz]. In der Landschaft fallen derartige Fehler gar nicht auf, da sie recht gut kaschiert werden können. Andererseits war es gar nicht gewollt ist, jeden Makel zu verstecken, denn der Wald sollte weitestgehend natürlich präsentiert werden. Bei dem Arrangement wurden deshalb vereinzelt abgestorbene Stämme, Äste oder Zweige belassen, weil es in unseren Wäldern mitunter gar nicht so aufgeräumt aussieht. Unter forstwirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten ist dies übrigens zum Teil gewollt.

Mit diesem Beitrag sollen insbesondere Anfänger dazu animiert werden, es einmal mit Landschaftsgestaltungen [Rettig gebraucht ausdrücklich nicht das Wort Saikei] zu versuchen: Dadurch finden sie den Einstieg in eine faszinierende Freizeitbeschäftigung. Bereits mit jungen Pflanzen, die nur wenig geschnitten zu werden brauchen, kann ein künstlerisches Arrangement mit Steinen, Wurzeln, Sand, Moosen usw. hergestellt werden, das sofortige Freude an den Miniaturbäumen vermittelt. Dabei sind der Phantasie praktisch keine Grenzen gesetzt: Die von der traditionellen japanischen Kultur für Bonsai geforderte Formstrenge wird gemieden und Experimentierfreunde werden eine Vielzahl von Variationen finden. Ein großer Vorteil ist letzten Endes auch darin gegeben, dass die Materialien oftmals günstig zur Verfügung stehen.

Die Techniken des Formens und der Pflege sind im Wesentlichen die gleichen, wie sie auch in der Bonsaikultur Anwendung finden: Mit zunehmender Übung und Erfahrung werden bald die notwendigen Kenntnisse vermittelt, die zur Gesunderhaltung notwendig sind. Später, wenn die Pflanzen ihr Wachstum entfaltet haben, können sie als Einzelbäume in eine eigene Schale gepflanzt werden. In diesem Moment hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Anfänger wurden an das Thema Bonsai herangeführt und es steht ihnen danach das Grundmaterial für die weitere Bonsaikultur zur Verfügung. Kontakt: Klaus Rettig, Mr. Bonsai, Kleinfeldstr. 11, 67435 Neustadt, Telefon und Fax: 06327/4402 [GRP]


Siehe auch:
- Bonsai
- Bonsai, Bonsaivereine und Bonsaischulen im Verzeichnis
- Ginseng-Bonsai-Gummibaum

 
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