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Frühlingsblüher wecken Kräfte

Ein Garten, in dem es im Frühjahr nicht grünt und blüht: unvorstellbar. Jeder genießt es, das Frühlingserwachen sehen, riechen und fühlen zu können. Zwar spüren wir in unseren beheizten Wohnungen die Härte des Winters weit weniger als unsere Vorfahren, aber die Sehnsucht nach Sonnenlicht und Wärme steckt immer noch tief in uns. Daher bereiten uns die Winterblüher, wie zum Beispiel die gelben Winterlinge, sowie die silbernen Weidenkätzchen und das frische Grün der Tulpen, das die dicken Knospen vorerst sorgsam umhüllt, pure Lebensfreude.

 
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10/03/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Viele der Frühlingsblüher zählen schon seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Pflanzen: Vom Veilchen erzählten die alten Griechen, dass es dort entsprungen sei, wo der Sänger Orpheus seine Laute niedergelegt hatte. Goethe und Schiller, Shakespeare, Mozart und viele andere schrieben, dichteten und komponierten über das Veilchen. Das Veilchen allerdings gibt es nicht, denn es sind viele Arten, die von März bis weit in den Sommer aufeinander folgen: Hundsveilchen, Hainveilchen, Labradorveilchen, Pfingstveilchen, Hornveilchen und nicht zuletzt das Stiefmütterchen, das mit seinem botanischen Namen Viola wittrockiana verrät, dass es auch zur Gattung der Veilchen [Viola] gehört. Eröffnet wird der Reigen bereits im März vom Duftveilchen [Viola odorata], dessen zarte, 'veilchenblaue' Blüten süßen Duft verströmen. Der Mediziner und Astrologe Paracelsus, eher als nüchterner Wissenschaftler und beißender Kritiker bekannt, schwärmte im 16. Jahrhundert: "Ein Tag im Frühling ohne Veilchenduft ist ein verlorener Tag."

Das Schneeglöckchen blüht so früh im Jahr, dass man kaum an den Frühling glauben mag: "Trau doch dem Sonnenscheine nicht", warnte der Dramatiker und Lyriker Hugo von Hofmannsthal [1874-1929] die zierliche Blume in seinem Gedicht über das Schneeglöckchen. Wie aus Schnee geboren erschien dem Dichter Friedrich Rückert [1788-1866] das Schneeglöckchen, als er reimte: "Der Schnee, der gestern noch in Flöckchen vom Himmel fiel, hängt nun geronnen heut als Glöckchen am zarten Stiel."

Im Volksglauben sind viele der Frühlingsblumen von einem Zauber umgeben: Beispielsweise ist es verboten, sie zu pflücken. Bricht man trotzdem die Stängel der Frühlings-Küchenschelle ab, hören angeblich die Hühner auf, Eier zu legen. Wer Märzenbecher oder Lerchensporn auch nur anfasst, bekommt - wer's glaubt, wird selig - Sommersprossen und eine wunde Nase. Auch um die Schlüsselblumen rankt sich ein ähnlicher Glaube, wie man im 'Heiterem Herbarium' des österreichischen Schriftstellers Heinrich Waggerl [1897-1973] erfährt: "Wenn Gott zum lieben Osterfest, die Himmelschlüssel sprießen lässt, für jede arme Seele einen, dann finden aber jene keinen, die schon zu Lebzeit sich erkeckten und welche an die Hüte steckten." Also, am besten bewundert man die frühen Blüher nur mit den Augen, dort, wo sie wachsen.

Bei den frühlingsblühenden Bäumen und Sträuchern sieht die Sache anders aus: Von ihnen darf man Zweige schneiden. Vielleicht nicht gerade von den edlen Frühlingsgehölzen wie Zaubernuss, Magnolie oder dem duftenden Winterschneeball, jedoch getrost von Haselnuss, Eberesche, Weide und Birke. Denn mit ihren Zweigen wird traditionell der Winter ausgetrieben und die Natur geweckt.

Die wichtigste Rolle kommt der Haselnuss zu, die mit ihren vielen Nüssen im Herbst als Symbol der Fruchtbarkeit dient: Sie liefert auch den gegabelten Zweig der Wünschelrute, mit der man verborgene Schätze entdecken kann. Damit ihr Zauber wirkt, muss sie allerdings in den so genannten Raunächten zwischen Weihnachten und Neujahr, in der Osterwoche oder in der Walpurgisnacht, also der Nacht zum 1. Mai, geschnitten werden. Im Märchen von Aschenputtel erzählen die Brüder Grimm von der Haselnuss als Erfüllerin innigster Wünsche. Aschenputtel bittet ihren Vater, von einer Reise das erste Reis mitzubringen, das ihm auf dem Heimweg an den Hut stößt. Es ist ein Haselzweig. Er wächst auf dem Grab der Mutter zum Busch heran und lässt Kleider aus Gold und Silber über das arme Mädchen herabregnen, damit es seinen Prinzen bekommt.

Ähnlich starke Kräfte werden im Volksglauben auch anderen im Frühling blühenden Gehölzen zugeschrieben: Bei den Kätzchenweiden, den Palmkätzchen, beziehen sie sich auf Palmsonntag, den Sonntag vor Ostern. Wenn die Kätzchen an diesem Tag in der Kirche geweiht worden sind, bewahren sie angeblich Mensch und Vieh, Haus und Hof das ganze Jahr hindurch vor schlechten Einflüssen. Auch der Birke, die sich als erster Baum im Frühjahr in frisches Grün kleidet, werden reinigende Kräfte zugesprochen: Mit ihren Zweigen, zu Reisigbesen gebunden, pflegte man früher alles Schlechte aus Haus und Stall zu fegen. [CMA]


Siehe auch:
- Usambaraveilchen und Keulenlilie
- Alpenveilchen machen auch den Herbst bunt
- Haselnuss: Mariä Geburt sind de nüete guet
- Der Frühling kommt
- Die Tulpe: Königin der Frühlingsblumen

 
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Unser Freund, der Baum: Er gehört zu den ältesten Lebewesen der Erdgeschichte, produziert pro Stunde bis zu 1.2oo Liter Sauerstoff, schützt den Boden gegen Erosion, reguliert den Wasserkreislauf, absorbiert Zehntausende Tonnen Schadstoffe aus der Luft und bildet vergesellschaftet grüne Oasen in grauen Städten. Bäumen verdankt der Mensch Schutz, Nahrung, Erholung, Rohstoffe, Mobilität und Lebensqualität. Einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Vermehrung von Bäumen leisten Baumschulen, denn hier werden Bäume und auch Sträucher gezogen, um den privaten oder öffentlichen Raum zu verschönern und aufzuwerten. ...mehr

 
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