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Borkenkäfer im Vormarsch

In den letzten beiden Jahren konnte sich die gefräßige Borkenkäferfamilie explosionsartig ausbreiten: Um in der kommenden Vegetationsperiode Buchdrucker und Kupferstecher in Gärten aufzuhalten, empfiehlt die Bayerische Gartenakademie, jetzt die nötigen Vorkehrungen zu treffen.

 
Mehr zum Thema: Bäume und Sträucher, Natur und Umwelt, Pflanzen

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02/01/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

In Vorgärten, Grünanlagen, Parks und vor allem Wäldern verloren viele Fichten im Sommer innerhalb weniger Wochen ihr grünes Nadelkleid und wandelten sich zum abgemagerten Gerippe: Meist verursachten dies die kleinen Borkenkäfer, die ihre Eier unter die Rinde ihres Lieblingsbaumes, der Fichte, legen. Dort entwickelt sich die Brut, die die für den Baum lebensnotwendigen Leitungsbahnen zerstört. Nährstoffe und Wasser können nicht mehr transportiert werden - der Baum stirbt ab. Besonders im langen, warmen Sommer 2003 konnten sich mehr Generationen als in normalen Jahren entwickeln. Bei derartigen Vermehrungsraten wurden sogar gesunde Bäume und neben Fichte auch Kiefer und Lärche befallen.

Gesunde Bäume können sich gegen wenige Eindringlinge wehren, indem sie die eingedrungenen Käfer und Gelege mit ihrem Harz verkleben: Doch im letzten Jahr waren die Gehölze von der lang anhaltenden Trockenheit des Sommers 2003 noch zu sehr geschwächt. Zudem war an ungünstigen Standorten nicht genügend Bodenfeuchte vorhanden, sodass der Baum nicht ausreichend Harz produzieren konnte.

Einstichstellen an der Rinde von Gartenfichten, Rötungen der Nadeln, abblätternde Rinde und Bohrmehl am Boden [im Frühjahr, Sommer und bis in den Herbst hinein] sind offenkundige Spuren des Borkenkäfers: Schnelles Fällen und Entrinden der Bäume beseitigt die Befallsherde. In befallenen Bäumen und nicht entrindetem Holz können sich über die Wintermonate die winzigen Schädlinge verbergen. Selbst kleine Äste müssen entfernt werden, da der kleinere der Borkenkäfer, der 2 mm große Kupferstecher, dünnere Rinde bevorzugt.

Auch am Boden liegendes Reisig eignet sich für diese Insekten zur Massenvermehrung: Beseitigen Sie jetzt die Brutstätten, denn sobald es im Frühjahr [März- April] wärmer wird, schwärmen die Borkenkäfer aus und machen bei starkem Befallsdruck auch vor anderen Baumarten nicht halt. In den Sommermonaten ist eine zweiwöchige Befallskontrolle empfehlenswert.

Achten Sie auch auf andere Gehölze in Ihrem Garten: Der Kleine Holzbohrer, der Ungleiche Holzbohrer und der Obstbaumsplintkäfer schädigen Obstbäume. Auch der Thuja-Splintkäfer breitet sich weiter aus. Seine Wirtpflanzen sind neben dem Lebensbaum [Thuja-Arten], Wacholder [Juniperus-Arten], Hemlocktanne [Tsuga-Arten] und viele Scheinzypressen [Chamaecyparis-Arten]. Der Eichensplintkäfer befällt Eiche, Haselnuss, Buchen und Birken.

Gerade der Borkenkäferbefall an der Fichte zeigt, wie wichtig die richtige Standortwahl für die Widerstandsfähigkeit der Gehölze ist: Die flach wurzelnde Fichte ist zum Beispiel auf durchlässigem Untergrund in Gegenden mit wenig Niederschlag nicht geeignet. Sie verlangt feucht-frische humose Lehmböden.


Siehe auch:
- Leimringe gegen Frostspanner
- Alte und kranke Obstbäume jetzt roden
- Ameisen in Haus und Garten

 
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