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Misteln können zum Problem werden

Allerorten schmücken sie zu dekorativ gebundenen Zweigen den Nebeneingang oder gar als komplette Rundkrone mit oftmals roten Bändern drapiert den Hauseingang. Trifft ein Mann unter diesem Mistelzweig ein Mädchen, so darf er es küssen ... und manche sollen sich sogar darunter einander versprochen haben. Soweit die Entlehnung des englischen Brauchtums. Die Mistel gehört zu den ältesten Zauberpflanzen der Welt: Bereits in der griechischen Mythologie werden ihr magische Kräfte zugeschrieben. Auch die keltischen Priester bestiegen weißgekleidet die Bäume und schnitten Mistelzweige für rituelle Handlungen. Dies sollte auch schon als Betrachtung der Mistel als Glücksbringer oder Heilpflanze reichen.

 
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28/12/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Jetzt kommen Misteln für den Beobachter wieder ins Blickfeld: Die Blätter der meisten Apfelbäume sind abgefallen und schon geraten die mehr oder weniger stark vorhandenen Kugeln und kleineren Gebilde ins Auge. Grund und Ursache: Zunehmend starker Besatz durch Misteln.

Häufig ist der Besatz sogar so stark, das die obere Kronenhälfte optisch geschlossen erscheint. Die Partien sind dann bereits für die Obstproduktion verloren, oftmals verabschiedet sich der Baum 1 bis 2 Jahre später komplett aus der Produktion. Eine sehr starke Zunahme des Befalls wird in der gesamten Region Trier [Südeifel, Saargau und Vordere Hochwald] festgestellt.

Die Mistel wächst als immergrüner Strauch auf Laubbäumen als Halbschmarotzer, über ihr Wurzelsystem entzieht sie dem Baum Nährstoffe, mittels ihrer grünen Blätter betreibt sie Photosynthese: Am häufigsten ist in Mitteleuropa die Weißbeerige Form [Viscum album] vorzufinden, bekannt auch als Laubholzmistel. Man findet sie insbesondere auf Apfelbäumen, Linde, Pappel und Ahornarten. Die länglich-lederartigen Blätter erreichen ein Alter von etwa einem Jahr, das bedeutet, dass im Spätsommer, sobald die neuen Blätter ausgewachsen sind, die Alten abgeworfen werden. Damit ist die Mistel eine Immergrüne.

Das Wachstum des Halbparasiten geschieht sehr langsam: Bis die bekannten Kugeln von 6o bis 8o cm Durchmesser erreicht sind, vergehen etwa 1o Jahre und mehr. Daher können sich die Schmarotzer in den ersten Jahren eher unentdeckt entwickeln. Die Wahrnehmung ist meist erst in der Endphase des Wachstums.

Die weißlichen Beeren reifen im Dezember und bilden dann für Vögel, insbesondere die Drossel, eine willkommene Nahrungsquelle. Über diesen Weg findet dann auch die Verbreitung statt. Umgeben von zähem Schleim [Weißer Vogelleim, Viscum album] sorgen die Keimlinge, vom Vogel am Wirtsbaum abgestreift oder mit dem Kot ausgeschieden, dafür, dass die Pflanze ihre Saugwurzeln schnell in das Holz einwachsen lassen kann.

Bekämpfung und Entfernung der Mistel sind angeraten: Der Streuobstanbau hat nach wie vor große Bedeutung in der Förderung der ökologischen Vielfalt. Jedoch ist in vielen Fällen der Befall durch Mistel so stark, dass die betroffenen Bäume über kurz oder lang partiell oder ganz absterben werden und damit allenfalls als 'Totholz' zu ökologischen Bereicherung beitragen, sofern gewünscht.

Bislang werden Misteln meist nur von Sammlern zur Brauchtumspflege entnommen: Es wird jedoch dringend empfohlen, dass Grundstücksbesitzer, sofern sie am Erhalt ihrer Bäume interessiert sind, befallene Partien aus den Bäumen herausschneiden um so das Samenpotential zu minimieren. Ansonsten kann über kurz oder lang die Mistel auch als 'Würger des Apfelbaumes' umbenannt werden. Obwohl auch mitunter im Tafelobstbau zu finden, ist die Mistel hier wegen der alljährlich erforderlichen und gezielten Schnittmaßnahmen kein Thema.

Wer also weiterhin den Streuobstbau als ökologischen Baustein oder schlicht als Obstlieferant nutzen möchte, sollte zielgerichtet die Mistel unabhängig von der Jahreszeit herausschneiden. Die blattlose Zeit eignet sich natürlich am besten dazu. Die Mistel steht unter keinem besonderen Schutz. Eine rechtliche Möglichkeit, Grundstücksbesitzer zum Ausschneiden des Schmarotzers zu verpflichten, besteht nicht. [Gartenakademie Rheinland-Pfalz]

 
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