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Veredeln von Rosen: Unterlagen, Reiser, Okulation

Für den Rosenfreund, der Spaß am Veredeln hat, bieten sich 2 Möglichkeiten beim Veredeln von Rosen: Einerseits kann er sich selbst geeignete Unterlagen kaufen und im Garten aufschulen. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, eigene Rosenstöcke umzuveredeln. Dies bietet sich beispielsweise an, wenn man anfällige Sorten gepflanzt hat, und die Pilzkrankheiten [Sternrußtau, Mehltau oder Rost] Überhand nehmen und man deshalb robuste Sorten haben will. Wer etwas ganz besonderes will, kann sich sogar eine 'Duo-Rose' erstellen, also einen Rosenstock mit zwei verschiedenfarbigen Rosen: ein echter Hingucker.

 
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09/08/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Wer sich Unterlagen besorgt hat, sollte diese im März oder April im Abstand von 1o bis 2o cm pflanzen [aufschulen]: Die kräftigen Unterlagen [Wurzelhalsdicke 6 bis 8 mm] werden vorher noch mit der Baumschere kräftig zurückgeschnitten, die Wurzeln auf etwa 5 bis 1o cm, die Triebe auf circa 1o bis 15 cm. Diese Maßnahme ist besonders wichtig für ein gutes Anwachsen. Beim Pflanzen achtet man darauf, das der Wurzelhals nicht zu tief sitzt und oberirdisch bleibt: das erleichtert das Veredeln. Zum besseren Anwachsen häufelt man nach dem Pflanzen etwas an, dann löst auch die Rinde besser.

Bevor man okuliert, sollte man entsprechende Reiser von den zu veredelnden Sorten schneiden: Von den diesjährigen Trieben, die gesund und gut ausgereift [Fingerprobe] sein sollen, nimmt man den mittleren Teil, etwa 2o bis 3o cm lang. Gleich nach dem Schneiden werden die Blätter mit dem Messer entfernt. Dabei bleibt der Blattstiel stehen, er hat später noch eine wichtige Funktion: Fällt er nämlich schnell ab, ist das ein sicheres Zeichen für den Anwachserfolg. Bis zum Gebrauch kann man die Reiser kühl lagern, zum Beispiel im Kühlschrank. Wichtig: Die Stacheln entfernt man erst kurz vor der Okulation.

Damit man gut arbeiten kann, werden die Wurzelhälse mit einer Hacke vorsichtig freigelegt und anschließend mit einem Lappen sauber geputzt. Das eigentliche Okulieren beginnt mit dem herausschneiden des Auges aus dem Edelreis: Um einen glatten Schnitt zu erzielen, sollte man das Okulier-Messer in einen 'ziehenden' Schnitt von der Basis bis zur Spitze der Klinge flach unter dem Auge durchführen. Sobald man unter der Knospe durch ist, zieht man das Ganze komplett vom Reis ab. Dabei hält man das Reis 'verkehrt' herum, das bedeutet, die Triebspitze zeigt zum Körper.

Am Wurzelhals wird der klassische 'T-Schnitt' ausgeführt: Bei Bedarf werden die beiden Rindenflügel mit dem Rindenlöser am anderen Ende des Messers kurz gelöst, damit man das Edelauge besser einschieben kann. Der überstehende Teil wird bündig mit dem waagerechten Schnitt des T-Schnittes abgeschnitten.

Mit einem so genannten 'Okulier-Schnell-Verschluss' [auch OSV oder Okulette genannt] wird dann verbunden: Alternativ können auch Gummibänder, etwa Fleicoband, eingesetzt werden, wohingegen Bast ungeeignet ist. Wenn das 'schlafende Auge' gut angewachsen ist, kann circa 1 cm darüber im nächsten Februar abgeworfen werden, das bedeutet, den über dem Auge stehenden Rest der Unterlage abzuschneiden. Im Laufe des Jahres sollte der Neuaustrieb kontrolliert und gegebenenfalls gestäbt werden: Wildtriebe, die unter, neben oder über dem Auge austreiben, sollten konsequent entfernt [geräubert] werden.

Neben der traditionellen T-Schnitt-Okulation gibt es auch die so genannte Chip-Budding-Methode, die auch für den ambitionierten Hobbygärtner leicht anzuwenden ist: Der Begriff 'chip-budding' stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt 'Holzspan-Veredlung' [chip: Span; to bud: veredeln, okulieren], was schon einen ersten Hinweis auf die Technik gibt. In der älteren Literatur ist sie beschrieben unter dem Namen 'Frühlingsveredlung nach Forckert' oder 'Augenanplatten'.

Der größte Vorteil besteht darin, dass man unabhängig vom Lösen der Rinde 'chippen' kann. Die Schnittführung ist denkbar einfach: zuerst wird an der Unterlage in Veredlungshöhe ein schräger Kerbschnitt durchgeführt [1. Schnitt], dann wird circa 5 cm darüber ein Rindenstreifen mit einem dünnen Holzteil so ausgeschnitten [2. Schnitt], dass am Ende des Schnittes eine Lasche [Zunge] stehen bleibt. Mit etwas Übung fällt der so genannte 'Span' beim Zurückziehen des Messers von selbst heraus.

Beim Schneiden des Edelauges wird in ähnlicher Weise vorgegangen: zuerst der schräge Kerbschnitt circa 2 cm unterhalb des Auges, dann wird auch hier ein Rindenstreifen mitsamt Holzteil und Knospe ausgeschnitten. Der so genannte 'Chip' soll etwas kleiner sein als der Schnitt in der Unterlage. Er wird dann in die Lasche der Unterlage geschoben und dadurch fest angepresst.

Das Verbinden, eine wichtige Voraussetzung für den Anwachserfolg, erfolgt entweder mit Gummibändern oder mit PE-Folienbändern: Bei letzteren wird das Auge mit verbunden, so bildet sich unter der Folie Kondenswasser und die Veredlungsstelle trocknet nicht aus. Die Folie wird nach 2 bis 3 Wochen mit einem einfachen Messerschnitt entfernt.

Chippen kann man bis Ende August auf das schlafende Auge, das bedeutet, das Auge treibt erst im folgenden Frühjahr aus. Als Edelaugen benutzt man frisch geschnittene, gut ausgereifte Reiser von den gewünschten Sorten.

Darauf müssen Sie achten: Für einen glatten Schnitt [Voraussetzung für gutes Anwachsen] ist ein scharfes Messer notwendig, Sauberkeit [Abwischen der Unterlage], die Schnittfläche des Auges darf nicht mit den Fingern berührt werden, und sorgfältiges Verbinden: das Auge darf nicht verrutschen oder austrocknen. Vor allem sollte man sich nicht von zu viel Theorie abschrecken lassen, denn es gilt immer noch der alte Lehrsatz "Probieren geht über studieren". Deshalb: probieren Sie es einfach aus und machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen, empfiehlt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz.


Siehe auch:
- Veredelung: Kleine Pflänzchen auf großem Fuß
- Pilzerkrankungen an Rosen
- Sternrußtau: Entblätterte Rosen im Sommer vermeiden
- Rosen aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt

 
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