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Unterwassergärten

Menschen und ihre Tiere: Was dem einen sein Hund, mit dem er Gassi gehen kann, ist dem anderen die Katze, die sich so schön kraulen lässt und wieder andere tun weder das eine noch das andere: Den Besitzer eines Aquariums hört und sieht man nicht, und er streichelt seine Schützlinge selten. Nach einer Schätzung des Industrieverbandes der Heimtierbranche soll es in rund sechs Prozent der bundesdeutschen Haushalte mindestens ein Aquarium geben.

 
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24/01/2013 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Sie selbst nennen sich Aquarianer und was sich wie eine eingeschworene Gemeinde anhört, ist auch eine: Ihre Mitgeschöpfe sitzen nicht mit auf dem Sofa und sie bellen auch nicht, wenn Herrchen nach Hause kommt: Der Aquarianer ist anders, er ist der Betreuer und vor allem der Beobachter einer geschlossenen Welt in einem anderen Element. Diese Unterwasserwelt zu gestalten, intakt und gesund zu halten, ist sein Bestreben und sie zu betrachten ist immer wieder seine große Freude. In Zeiten, in denen die meisten von uns gestresst auf Bildschirme und Displays starren, um ständig neue Botschaften und Informationen zu erhalten, die wir gar nicht wollten, kommt diesem eher stillen, vor allem beobachtenden Hobby eine ganz neue Bedeutung zu.

Zierfische werden schon lange gehalten: Im alten Ägypten in großen Wasserbecken draußen, die Zierkarpfenzucht im alten China ist bis heute legendär, und das antike Rom züchtete bis ins 1. Jahrhundert nach Christus in großem Ausmaß Fische in Süß- und Meerwasser. Die Fischhaltung war ein Statussymbol einer elitären Oberschicht mit Hang zur Verschwendung und Dekadenz. Im 17. Jahrhundert sind die ersten Fische im Glas in England überliefert und zur Weltausstellung 1851 in London wurden sie in einem Glaskasten mit gusseisernem Rahmen bestaunt.

Ungefähr zur gleichen Zeit entdeckte man das naturwissenschaftliche Hobby in Deutschland: Emil Adolf Roßmäßler [1806-1867] gilt als der Vater der deutschen Aquaristik. Es begann mit einem Artikel in der illustrierten Familienzeitschrift 'Die Gartenlaube' [1853], den er mit 'Der Ocean im Glase' überschrieb. Dieser Artikel war so erfolgreich und hatte so viele Nachfragen zur Folge, dass dem Leipziger Naturwissenschaftler nichts anderes übrig blieb, als weitere Berichte zu schreiben und schließlich das erste deutsche Buch zum Thema 'Das Süßwasseraquarium' [1857].

Für Roßmäßler, übrigens ein Zeitgenosse des berühmten Tierforschers Alfred Brehm, mit dem er auch viel zusammen arbeitete, war das Aquarium vor allem lehrreich und diente dem Naturverständnis, der Aufmerksamkeit und der Achtsamkeit eines gedeihlichen Miteinanders von Tieren und Pflanzen. Mitten im Salon sollte das Aquarium als schöne Dekoration, als 'freundliche Zimmerzierde' stehen und als 'lebendige Quelle belehrender Unterhaltung' dienen.

Seine Botschaft blieb nicht ohne Folgen: Die ersten Aquarianervereine wurden gegründet und die Salonaquarien hielten Einzug in die Wintergärten der Villen der Gründerzeit. Das einfache Goldfischglas war die Sparversion. Das Aquarium war Teil des bürgerlichen Lebensstils geworden.

Technisch darf man sich die damaligen Installationen sehr einfach vorstellen: Teilweise wurden die Aquarien mit Kerzen unter den Becken beheizt und die Sauerstoffzufuhr besorgte eine Art Springbrunnen. In Vereinen tauschte man Erfahrungen und Wissen aus und diskutierte, ob Mann denn möglicherweise auch Frauen für dieses naturwissenschaftliche Hobby zulassen sollte. Abgelehnt!

Die Erkenntnis, dass man den Lebensraum für Fische und Pflanzen nur dann langfristig sichern kann, wenn man das System technisch und chemisch unterstützt, reifte lang und wurde etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts in Taten umgesetzt: In den 1960er und 1970er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden Aquarien mit Holzrahmen chic und ließen sich ideal beleuchtet in die Schrankwand integrieren. Die Technik wurde immer ausgefeilter, das Wissen um die Bedürfnisse von Pflanzen und Tieren immer größer, Futter und Dünger artgerechter und die Aquarien immer größer und in ihrem Design immer attraktiver.

Neben solchen für Süßwasserbecken gibt es längst Spezialisten für Meerwasser, mit ausgereifter Technik und einem sach- und fachkundigen Handel: Übrigens soll fast die Hälfte der Aquarianer heute mehr als ein Becken besitzen, weil offenbar eines einfach nicht reicht.

Auch die Unterwassergärtner kommen längst auf ihre Kosten: Pflanzenaquarien, die ersten davon entstanden in den 1960er Jahren in den Niederlanden, sind kunstvolle Unterwassergärten, die man heute unter dem Stichwort Aquascaping finden kann. Hier spielen die Fische eine eher untergeordnete Rolle. Es geht um Landschaftsbilder, Miniaturen der Natur, die an die japanische Gartenkunst erinnern. Die ästhetisierten Landschaften dienen nicht so sehr der Naturerforschung, sondern vielmehr der Kontemplation und der Meditation.

Zur Ruhe kommen, das scheint heute vielleicht das wichtigste Argument für die Anschaffung eines Aquariums zu sein: 1.ooo Orte fallen einem ein, wo ein Aquarium in hektischen Zeiten entschleunigende Dienste leisten könnte: vom Wartezimmer beim Zahnarzt, in Schulen, in Büros und Konferenzräumen, aber vor allem Zuhause, wo wir abends voll der Ereignisse des Tages oft wieder in Bildschirme gucken und uns wundern, dass wir uns nicht entspannen.

Die Aquaristik ist ein forderndes Hobby, das Aufmerksamkeit und Geld kostet, aber erlebnisreiche und gute Zeit schenkt: Beleuchtungssysteme, Pumpen, Filter, Vollglasbecken, Messsonden und andere technische Apparaturen sichern heute das Gedeihen der Welten unter Wasser. Zu den Vereinen von damals ist heute eine Vielzahl von Internetcommunities dazu gekommen. Frauen als Aquarianer sind heute keine Seltenheit mehr und gern gesehen. Der Fachhandel berät gern. Nehmen Sie Zeit mit! [GPP]


Siehe auch:
- Wasser im Garten
- Wasseroasen im Garten
- Stauden beleben den Teich
- Gartenteich: Pflanzzeit am Ufer
- Schwimmteiche

 
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