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Ginkgo ist der Baum der Zukunft

"Der Klimawandel sprengt alle Statistiken. Er vollzieht sich in Deutschland im Moment drastischer, als vorliegende regionale Modellsimulationen es erwarten ließen." Die Worte von Diplom Meteorologe Wilfried Küchler vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden vor rund 45o Baumschulern in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf Gehölze beherrschte die beiden letzten Tage der 19. Veitshöchheimer Gartenbautage der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau [LWG]. Im Vordergrund standen Diskussionen um neue Krankheiten und Schädlinge, die Bäume der Zukunft, aber auch die Bewässerungsmöglichkeiten von Obstgehölzen.

 
Mehr zum Thema: Bäume und Sträucher, Gartenbau, Natur und Umwelt, Obstbäume, Pflanzen, Pflanzenkrankheiten

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22/02/2008 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

"Der tatsächliche Anstieg der Lufttemperatur sowie die Temperaturextreme werden von den regionalen Klimaszenarien gegenwärtig eher unterschätzt", betonte Meteorologe Wilfried Küchler. "Die Erderwärmung um 2,o bis 6,3 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 in Europa könnte noch deutlich beschleunigt werden," machte er anhand von Grafiken klar. Und: "Vor uns liegt wahrscheinlich die wärmste Klimaepisode der Menschheitsgeschichte. Ihre eigentliche Dramatik wird schon in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts deutlich. Dann wird man heiße Sommer wie den von 2003 als kühl empfinden", betonte er beim Baumschultag der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen. Aus den Gebietsmittelwerten für Deutschland im Zeitraum von 1761 bis 2007 gehe zum Beispiel hervor, dass alle jahreszeitlichen Wärmerekorde erst in den letzten sieben Jahren auftraten, die Kälterekorde für die einzelnen Jahrszeiten jedoch sehr weit im 18. und 19. Jahrhundert zurückliegen, legte Küchler dar. So erwiesen sich der Sommer 2003, der Herbst 2006, der Winter 2006/07 sowie das Frühjahr 2007 als die wärmsten seit Beginn der meteorologischen Messungen im Jahr 1761.

Küchler zeigte auch auf, welche Folgen das zum Beispiel für den Wein- und Obstbau haben könnte: So verstärke sich in den kommenden warmen Wintern die Gefahr von Spätfrösten. Die sehr früh austreibenden Knospen und Blüten könnten erfrieren. Dem folge dann der Trockenstress in heißen Sommern. "Tempo und Ausmaß des erwarteten Klimawandels im 21. Jahrhundert werden die Anpassungsfähigkeit der Wälder und Bäume ganz offensichtlich überfordern", sagte er. Außerdem reagierten die meisten Insektenarten auf Trockenheit und Wärme mit gesteigerter Aktivität, was wiederum die Vegetation zunehmend gefährde.

Erste Auswirkungen des Klimawandels spüren die Gärtner bereits heute: Neue Krankheiten und Schädlinge machen den noch von der Hitze und Trockenheit 2003 gestressten Bäumen das Leben schwer, wie zum Beispiel seit 2006 das Stigmina-Triebsterben der Linde und seit 2005 die Rußrindenkrankheit des Ahorns, belegte der Baumspezialist Professor Dr. Rolf Kehr von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Göttingen. Seit 2000 beobachteten die Fachleute ein neuartiges Eschentriebsterben, seit den warmen Sommern 2003 und 2006 nehme die Massaria-Krankheit an den Platanen zu. Kranke und sterbende Park- und Alleebäume wie Platane, Linde, Ahorn und Kastanie bescherten den Kommunen schon jetzt viel kostenintensive Arbeit, sagte er.

Kehr riet den Kommunen, in Zukunft auch von den heute als zukunftswürdig genannten Bäumen nie zu viele auf einmal zu pflanzen, sondern auf Vielfalt zu setzen: Denn die Erfahrungen zeigten, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen, Schädlinge und Krankheiten nicht vorhersehbar seien. So profitierten derzeit Schadpilze und tierische Schädlinge wie Eichenprozessionsspinner und -splintkäfer, Prachtkäfer und Schwammspinner vom Temperaturanstieg, betonte Professor Dr. Kehr.

Auch das Gesicht unserer Wälder wird sich wandeln, machte der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Olaf Schmidt deutlich: Die heimischen Fichten und Eichen zum Beispiel werden wohl nur auf optimalen Standorten überleben. "260.ooo Hektar Waldfläche stehen in Bayern zum Umbau an", sagte Schmidt. Dabei sollen in Zukunft verstärkt Baumarten wie Speierling, Elsbeere, Walnuss, Douglasie und Roteiche gepflanzt werden.

Die Suche nach robusten Gehölzen, die nassen Wintern und glutheißen Sommern trotzen, war ein wesentlicher Bestandteil des zweiten der drei Tage dauernden 19. Veitshöchheimer Gartenbautage: Sie werden immer wichtiger werden: Schließlich verbessern viele Bäume und Sträucher das Klima vor allem auch in den Städten, erklärte der Gehölzspezialist Klaus Körber von der LWG. Er rief dazu auf, schon heute für unsere Kinder so viele robuste Bäume wie möglich zu pflanzen. Zu seinen Zukunftsfavoriten gehören unter anderen auch attraktive Gehölze wie Magnolie, Hainbuche, Felsenbirne und zahlreiche Wärme liebende Verwandte aus dem Mittelmeerraum.

Eine für jede Region Deutschlands sichere Empfehlungsliste an Zukunftsbäumen werde es allerdings nicht geben, machte Körber deutlich: Zu unterschiedlich wirke sich das Klima in den einzelnen Regionen aus. So werden im Süden vor allem im Winter die Niederschläge vermutlich bis zu 25 Prozent zunehmen, während in bereits niederschlagsarmen Gebieten wie Frankens Weinbaugebieten mit trockeneren Sommern als bisher zu rechnen sei.

Der Klimawandel sei eine Herausforderung an Gärtner und Baumschuler, mit passenden Sortimenten der Zukunft zu begegnen: Darüber waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, der Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern Ulrich Schäfer, der Geschäftsführer der Baumschule Bruns Bernd Schmid und der Geschäftsführer der niederländischen Baumschule van den Berk Paulus van den Berk und Karl Friedrich Ley vom Bund Deutscher Baumschulen einig. Und noch über einen weiteren Punkt herrschte Konsens: Das Gehölz der Zukunft ist der Ginkgo. Der älteste Baum der Welt hat bereits die Atombombe von Hiroshima überlebt. Er werde wohl auch dem Klimawandel trotzen.

Das Wassermanagement der Zukunft wird sich von dem heutigen unterscheiden müssen, machte der Obstbautag der 19. Veitshöchheimer Gartenbautage deutlich: Hohen Niederschlägen im Winter stehen trockene Sommer gegenüber. Das Sammeln von Regen und sparsames Verwenden von Wasser wird enorm an Bedeutung gewinnen, machten die Referenten deutlich. So zeigten Joav Ben Jaakow von der Firma BJ Bewässerungstechnik in Lengfurt und Benjamin Zahn von der israelischen Firma Netafim, wie sich Wüste selbst bei sparsamem Wassereinsatz in fruchtbares Land verwandeln lässt.

Die rund 15o Obstbauern erfuhren auch, welch rechtliche Bedingungen erfüllt sein müssen, um in Bayern Grundwasser, Flüsse und Seen als Gießwasserlieferanten zu nutzen: Praxisbeispiele der Marktbreiter Firma Beutler, des Bewässerungsprojektes Weinberg Sommerach und des Obsthofes Hauenstein in Krombach gaben den Teilnehmern einen breiten Überblick über die derzeit am Markt befindlichen Techniken. In einem Abschlussreferat machte Monika Möhler von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt deutlich, wie durch optimale Bewässerung und Düngung von Obstgehölzen Qualitätsobst geerntet werden kann.


Siehe auch:
- Ginkgo
- Ginkgo Biloba am Wissenschaftszentrum Weihenstephan
- Der Hausbaum: Ein Freund fürs Leben

 
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