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Ginkgo

Der Ginkgo ist wohl der erstaunlichste Baum, den man sich vorstellen kann: Für ihn ist die Zeit stehen geblieben - schon vor Millionen von Jahren. Deshalb gilt er als lebendes Fossil, ein Begriff, der von dem Evolutionsforscher Charles Darwin geprägt wurde. So beschrieb er Pflanzen, die schon seit vielen Millionen Jahren existierten und deren Gestalt sich in all der Zeit kaum verändert hat.

 
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16/08/2007 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Der Ginkgo existierte schon zu Zeiten der Dinosaurier und hat aufgrund seiner lange zurückreichenden Entwicklungsgeschichte einzigartige botanische Merkmale: Mit den fächerförmigen, lang gestielten Blättern sieht er wie ein Laubbaum aus. Aus botanischer Sicht gehört er aber nicht zu dieser Pflanzengruppe, denn er entstand schon viele Millionen Jahre bevor sich die ersten Laubbäume überhaupt entwickelten. Wer in einem Pflanzenkatalog blättert, wird ihn deshalb auch nicht immer bei den Laubgehölzen finden, sondern bei den Nadelgehölzen, denen er botanisch näher steht als den Laubbäumen.

Der Ginkgo ist gar nicht so exotisch, wie man auf dem ersten Blick meinen könnte, denn er war ursprünglich in Europa heimisch: Die Eiszeiten haben jedoch dazu geführt, dass dieser Baum hier ausgestorben ist. Er überlebte die Kälteperioden in Ostasien, wo er als heiliger Baum verehrt wird. Es gibt in China Exemplare, die über 1.ooo Jahre alt sind. Der Ginkgo ist nicht nur sehr langlebig, sondern auch außerordentlich robust und sehr widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und mit Schadstoffen belasteter Großstadtluft.

Seine Widerstandskraft macht ihn zu einem Symbol für Lebenskraft und Energie: Er gilt auch als ein Zeichen der Hoffnung, denn einzelne Bäume haben sogar eine der schlimmsten Katastrophen in der Geschichte der Menschheit überstanden: Nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima im August 1945 war ein Ginkgo der erste Baum, der inmitten des am stärksten zerstörten Teils der Stadt im Frühling 1946 wieder austrieb.

Erst um 1730 fand der Ginkgo den Weg vom Fernen Osten nach Europa zurück: Es war sein eigenwilliges Erscheinungsbild und das damals große Interesse an neuen, exotischen Pflanzen, die dazu führten, dass dieser Baum Furore machte und gerne in herrschaftlichen Gärten gepflanzt wurde. Auch in Künstlerkreisen fand der Ginkgo viel Beachtung. Seine einzigartigen, wie Fächer geformten und markant geaderten Blätter inspirierten viele Künstler.

Das Ginkgo-Blatt wurde im Jugendstil vielfach als Ornament verwendet: es fand sich auf Hausfassaden und diente als Vorlage für Schmuckstücke. Goethe, der große deutsche Dichter und Gelehrte, hat dem Baum im Jahr 1815 sogar ein Gedicht gewidmet, das den Bekanntheitsgrad des Ginkgos erheblich steigerte. Und so ist es vielleicht auch ganz naheliegend, dass ein Museum, das sich mit all den spannenden Facetten des Ginkgos befasst, in der Goethestadt Weimar gegründet wurde.

Die interessanten, fächerartigen Blätter sind manchmal in der Mitte tief gespalten: Sie machen den Ginkgo vom Frühling bis zum Herbst zu einem besonderen Schmuckstück. Nach dem Austrieb sind sie erst frischgrün, später werden sie etwas dunkler und vor dem herbstlichen Blattfall färben sie sich leuchtend goldgelb. Bei älteren Bäumen sind im Herbst manchmal etwa kirschengroße gelbe bis orangefarbene Früchte zu sehen. Sie fallen erst nach dem Laubfall vom Baum.

Nicht jeder Ginkgo entwickelt Früchte, denn diese Bäume sind 'zweihäusig', das bedeutet, es gibt männliche und weibliche Bäume: Weil die Früchte einen unangenehmen Geruch verströmen, werden in Europa vor allem die nicht fruchtenden, männlichen Ginkgos angepflanzt. Ganz anders dagegen im Fernen Osten: Dort gelten die Samen als Delikatesse. Nicht nur kulinarisch, sondern auch im medizinischen Bereich und bei der Schönheitspflege wird der Ginkgo in Teilen Ostasiens sehr geschätzt. Dem Baum wird eine Fülle an Heilwirkungen nachgesagt und seine Blätter wurden dort unter anderem bei Hauterkrankungen und Gedächtnisstörungen verwendet. Mittlerweile wird der Ginkgo auch in Europa medizinisch genutzt und Ginkgo-Extrakte finden sich unter anderem in vielen durchblutungsfördernden Präparaten und in Medikamenten gegen altersbedingte Erkrankungen.

Der Ginkgo ist ein Baum mit vielen Namen und sogar die Schreibweise ist variabel, denn seit der Rechtschreibreform ist auch die Variante 'Ginko' zulässig: Botanisch heißt er mit vollem Namen Ginkgo biloba. Der Gattungsname Ginkgo geht zurück auf eine fehlerhafte Übersetzung von Ginkyo aus dem Japanischen für Gin = Silber und für kyo = Aprikose, denn die Früchte der weiblichen Ginkgos ähneln Mini-Aprikosen. Der Artname biloba bezieht sich auf die Zweilappigkeit der Blätter.

Darüber hinaus hat der Ginkgo noch viele andere Namen wie: Mädchenhaarbaum, Goethebaum, Goldfruchtbaum, Weltenbaum, Chinesischer Tempelbaum, Silberaprikose und - wegen der besonderen Blattform - auch Elefantenohr- und Entenfußbaum. Inzwischen ist er auch unter dem Namen Jahrtausendbaum bekannt, denn zum Jahrtausendwechsel wurde dem Ginkgo eine besondere Ehre zuteil: Er erhielt vom Kuratorium Baum des Jahres den Ehrentitel 'Baum des Jahrtausends', unter anderem wegen seiner beeindruckenden Vergangenheit und seines großen Potentials für die Zukunft.

Der Ginkgo ist ein anspruchsloser und pflegeleichter Baum für jede Gartengröße: Wichtig ist, dass man bei der Auswahl die Höhe und den Zuwachs des Baumes berücksichtigt. Die Art - Ginkgo biloba - kann 2o bis 3o Meter hoch werden und entwickelt sich im Einzelstand zu stattlichen, breitausladenden Bäumen. Ginkgo biloba kann aber auch im Hausgarten gepflanzt werden. Im Handel gibt es Sorten, die kleiner bleiben und manche eignen sich sogar für Pflanzgefäße auf Balkon und Terrasse. Wichtig für die gute Entwicklung eines Ginkgos ist ein sonniger Standort. Schnittmaßnahmen sind nicht notwendig, denn sie würden nur die natürliche Schönheit dieser Bäume beeinträchtigen. [PdM]


Siehe auch:
- Ginkgo Biloba am Wissenschaftszentrum Weihenstephan
- Der Hausbaum: Ein Freund fürs Leben

 
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