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Ungewöhnliche Gartentipps oder Hokuspokus?

Unter Gartenfreunden kursieren viele Gartentipps in Form von Gerüchten über angebliche Wundermittel, die "todsicher" wirken. Doch nicht immer sind positive Auswirkungen feststellbar, in vielen Fällen scheint es sich vielmehr um Hokuspokus zu handeln. Im Folgenden finden sich einige langjährigen Erfahrungen von Fachberater Thomas Schuster vom Pflanzenschutzdienst Ingolstadt:

 
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13/07/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Tomaten: Behandlungen mit Milch, Rhabarbertee, Kupfernägeln oder Kupferdraht [mit fungizider Wirkung] in der Wurzel bringen keine Vorteile. Milch- oder Molkeprodukte in Kartoffeln eingesetzt kann aber durchaus eine Verlängerung der Pflanzengesundheit von 8 bis 1o Tage bringen. Bei Tomaten bringt es einen nicht viel weiter, wenn die Pflanzen 8 bis 1o Tage länger gesund bleiben und dann zusammenbrechen. Oft werden Tomaten immer auf dem gleichen Standort gepflanzt. Dies ist nicht sinnvoll, da aber Tomaten diesbezüglich sehr robust sind, halten sie das relativ lange durch. Wer lange Zeit gesunde Tomaten haben will sollte die Pflanzen entweder mit einem Regenschutz versehen oder robuste Sorten pflanzen: zum Beispiel bleibt 'de Berao' gesund bis in den November.

Obstbäume: Unbefriedigende Bekämpfungsergebnisse bringen Wellpapperinge gegen Apfelwickler [der Zuflug von anderen Bäumen wird nicht verhindert] und Gelbtafeln gegen die Kirchfruchtfliege. Wichtigste Maßnahme gegen Apfelwickler: Konsequentes Absammeln und Vernichtung der befallenen Früchte! Kupfernägel bringen nur Motorsägen um, aber keine Bäume. Kapuzinerkresse unter Obstbäumen hilft nicht gegen Läuse. Die Apfelläuse gehen nicht auf die Kapuzinerkresse, die Kapuzinerläuse nicht auf den Apfel. Auch erfolgt keine Vertreibung über den Geruch.

Mischkulturen: Es gibt zwar Nachweise, dass sich Wurzelausscheidungen auf die Nachfolgekultur auswirken [Lupine/Kartoffel], allerdings zeitlich versetzt. Bei Gemüse gibt es keinen einzigen gesicherten Nachweis, dass sich Pflanzen gegenseitig positiv beeinflussen. Der Hausgarten an sich wird als Mischkultur angesehen. Kombination Möhre und Zwiebel bringen keine Vorteile, weil beide Gemüsearten unterschiedliche Ansprüche an Nährstoffe, Wasser etc. stellen. Bester Schutz gegen die Möhrenfliege: Anbau unter Kulturschutznetzen oder Einsatz robuster Sorten wie 'Imgot' oder 'Flyaway' von Kiepenkerl: diese Sorten enthalten keine Chlorogensäure, die für die Entwicklung der Maden lebenswichtig ist. Deshalb bleiben die Mohren weitestgehend verschont.

Wühlmäuse: Vertreibpflanzen wie Kaiserkrone funktionieren nicht. Bei Wolfsmilch müssten sie den giftigen Samen fressen, um einzugehen. Dies machen sie nur im Ausnahmefall. Ultraschallgeräte sind völlig wirkungslos.

Brennnessel: Kaltwasserauszüge sind weitgehend wirkungslos, die Wirkungsgrade liegen um 3o Prozent. Das ist vergleichbar einer Abspritzung mit einem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch. Brennnessel-Jauche oder Kaltwasserauszug: Die positiven Auswirkungen beruhen wahrscheinlich auf der Düngewirkung. Die Brühe enthält circa 3 Prozent Stickstoff, dieser liegt aber zu 4o Prozent als sofortverfügbarer Ammoniumstickstoff vor. 5 kg Brennnessel ergeben so etwa ein Düngeäquivalent von 1 kg Volldünger [Blaukorn].

Flechten: Wachsen nur auf ruhigen Untergründen. Flechten auf jungen Bäumen bedeuten, dass diese nicht mehr wachsen. Nach den Ursachen sollte geforscht werden. Die Flechten und Moose schaden als lebender Organismus weder jungen noch alten Bäumen. Jedoch hat die gewöhnliche gelbe Flechte auch bei jüngeren Bäumen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Durch Entfernen der Flechten [Abbürsten, Schnitt] kann der Schädlingsbefall [Apfelwickler] nicht beeinflusst werden. Möglicherweise bekommen die Bäume aber eher Frostschäden.

Gärtnern nach dem Mond ist relativ neu und stützt sich nicht auf altüberdachtes Wissen. So werden dem Mond bei dem Durchwandern der Tierkreiszeichen bestimmte Eigenschaften zugeschrieben [fördert Haarwachstum oder Fruchtbildung...]. Die Einteilung der Sternbilder erfolgt üblicherweise in 3o Grad Sektoren, die der Mond in 2 Tagen durchwandert. In Wirklichkeit sind die Sektoren 12 bis 4o Grad groß, so dass der Mond in Wirklichkeit in einem ganz anderen, als in Büchern beschriebenen Sternbild verweilt.
Zudem werden den Pflanzen Einflüsse aufgrund des zu- oder abnehmenden Mondes zugeschrieben. Andere Autoren beziehen sich aber auf den auf- und absteigenden Mond. Abnehmend und Absteigend verlaufen jedoch nicht parallel. Das bedeutet, die Empfehlungen von zum Beispiel Thun und Paungger können sich zeitweise völlig widersprechen, da sie von verschiedenen Ausgangsdaten ausgehen.
Ein Einfluss des Mondes auf das Wachstum ist bisher nur für seine Erdnähe oder Erdferne nachgewiesen: Es reagiert aber jede Pflanzenart völlig individuell und lässt sich keiner Gruppe zuordnen. Kein Mondratgeber bezieht sich aber auf die Erdnähe des Mondes. Es gibt derzeit keine ernstzunehmenden Versuchsdaten, die die Mondratgeber bestätigen, es gibt aber sehr viele, die sie widerlegen.

Schneckenabwehr durch Moosextrakt [Lebermoosestrakt]: keine Wirkung. Wirkung von Kaffee zur Abwehr und Abtötung: keine Effekte.

Die gemachten Aussagen basieren auf eigenen Versuchen von Thomas Schuster und Ergebnissen von Versuchsanstalten. Auch wenn die Beurteilung der vorgestellten Maßnahmen vielfach eher ernüchternd ist, so gilt doch immer noch der alte Spruch aus der Medizin: "Wer heilt hat Recht!" Wenn Sie also in ihrem Garten mit einzelnen Verfahren positive Erfahrungen gemacht haben, dann machen Sie auf jeden Fall weiter, empfiehlt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz.

 
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Glaubt man den alten Bauernregeln, so hat der Juli einen großen Einfluss auf die Qualität des Obstes, denn: "Im Juli warmen Sonnenschein, macht alle Früchte reif und fein." Dabei kann es auch ruhig ein bisschen wärmer sein: "Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll geraten." Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz gibt Tipps für den Obstgarten im Juli: ...mehr

 
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Kaum scheint die Sonne und steigen die Temperaturen, wachsen die Algen in vielen Gartenteichen. Dafür verantwortlich sind in der Regel eine übermäßige Anreicherung mit sich zersetzender organischer Substanz und Sauerstoffmangel, so die LWK Nordrhein-Westfalen. Erste Gegenmaßnahme ist das Abfischen der Algen. Auch eine Beschattung des Teiches ist hilfreich gegen Algenwachstum. Deshalb sollten einige Schwimmpflanzen, wie Wasserhyazinthen [Eichhornia azurea], Wassersalat [Pistia stratiotes] oder Algenfarn [Azolla filiculoides], auf der Teichoberfläche schwimmen. ...mehr

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