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Zimmerpflanzen und ihre Lichtquellen

Mit Beginn der kalten Jahreszeit ist die Gartensaison vorbei. Alle empfindlichen Pflanzen befinden sich wieder hinter schützendem Fensterglas. Dort ist es warm und hell ... denken wir. Aber ist es auch für die Pflanzen hell genug? Das menschliche Auge nimmt nicht wahr, wie viele Anteile des natürlichen Sonnenlichts vom Glas zurückgehalten werden. Lichthungrige Pflanzen merken das umso mehr: Sie reagieren mit Wuchsdepression und nachlassender Blühfreude auf die Verknappung der Energie. Das Sonnenlicht ist ihre Energiequelle, aus der sie mit Hilfe des Chlorophylls Stärke aufbauen.

 
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15/11/2004 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Es liegt auf der Hand, dass schmutziges Glas Licht schluckt. Bei stark verschmutztem Glas kann das mehr als ein Drittel der Lichtmenge ausmachen. Aber auch blank geputztes Glas lässt nicht immer Licht in der gewünschten Qualität durch: Glas filtert den ultravioletten Anteil des Lichts. Wer hinter einer Glasscheibe ein Sonnenbad nimmt, wartet daher vergebens auf Sonnenbräune. Die Pflanzen spüren sofort, dass dieser Lichtanteil fehlt. Kakteen-Liebhaber verbessern daher häufig die Lebensbedingungen ihrer Lieblinge durch die Installation von Leuchtstofflampen, die speziell diesen Bereich des Lichtes nachliefern. Für die meisten Zimmerpflanzen stellt der Platz hinter normalem Glas aber kein Problem dar.

Problematisch kann es werden, wenn die Fenster Sonnenschutzgläser oder gar Wärmeschutzgläser haben. Gerade bei Glasfassaden, Glasanbauten, Wintergärten, die eigentlich als optimale Pflanzenstandorte gelten, werden derartige Gläser häufig genutzt. Sonnenschutzgläser sind mit Gold, Silber, Kupfer, Emaille oder verschiedenen Oxiden beschichtet. Sie reflektieren das Sonnenlicht und verhindern dadurch, dass sich der Raum hinter der Scheibe aufheizt.

Der Nachteil ist, dass zum Beispiel goldbedampftes Glas je nach Stärke der Beschichtung nur noch 4o oder 3o Prozent des Lichts passieren lässt. Für Pflanzen ist diese Menge in den Wintermonaten viel zu gering. Noch größer ist die Lichtabsorption bei Wärmeschutzgläsern, die auch die Wärmeabgabe von innen nach außen reduzieren. Mit ihren speziellen Beschichtungen sind sie für den Energiehaushalt im Raum optimal, für die Bedürfnisse von Pflanzen allerdings gar nicht. Vor allem der rote und blaue Spektralbereich, den die Pflanzen in erster Linie für ihren Stoffwechsel nutzen, ist fast nicht vorhanden.

Wer von einem kleinen mediterranen oder tropischen Pflanzenparadies im Glasanbau oder Wintergarten träumt, der sollte rechtzeitig über den richtigen Kompromiss zwischen Licht- und Wärmeschutz und pflanzengerechter Helligkeit nachdenken. Oft ist es sinnvoller, auf eine Sonnenschutzverglasung zu verzichten und stattdessen eine Außenschattierung anzubringen. Sie schirmt nur dann ab, wenn die Sonne tatsächlich zu intensiv scheint. An bedeckten Tagen lässt sie die volle Lichtmenge durch. Der Psyche der hinter dem Glas lebenden Menschen bekommt das ebenso gut wie den Pflanzen.

Lässt sich eine Außenschattierung nicht realisieren oder sind Sonnen- oder Wärmeschutzverglasungen bereits installiert, hilft Pflanzenfreunden nur eines: zusätzlich belichten. Aber keine Angst, die Pflanzenlampen mit dem unangenehm rosa-bläulichen Licht gehören schon lange der Vergangenheit an. Moderne Leuchtstofflampen mit den Lichtfarben 'warmweiß' oder 'neutralweiß' kommen dem natürlichen Licht sehr nahe und liefern das für Pflanzen wichtige Spektrum. Auch Hochdruckentladungslampen wie Quecksilberdampflampen oder Metallhalogendampflampen lassen Pflanzen gedeihen und schmeicheln dem menschlichen Auge. Nur normale Glühbirnen oder einfache Halogenlampen eignen sich für Pflanzen überhaupt nicht. Sie liefern nicht die für die Assimilation wichtige Strahlung.

Wie stark das Licht sein muss, hängt von den Pflanzenarten ab, die im Zimmer wachsen sollen. Mit relativ wenig Licht kommen Baumfreund [Philo scandens], Kolbenfaden [Aglaonema], Efeutute [Epipremnum] und Sansevieria aus. Sie brauchen nur etwa 5oo Lux. Mittlere Lichtansprüche stellen Gummibaum, Drachenbaum und die schöne Medinilla mit ihren großen rosa Blüten: 8oo bis 1.ooo Lux sollten es für sie sein. Erst bei über 1.ooo Lux fühlen sich die Pachira, die Zwergbanane und das Elefantenohr [Kalanchoe beharensis] wohl. Am besten scheint das künstliche Licht zehn bis vierzehn Stunden am Tag. Weniger lichtbedürftige Pflanzen kommen teilweise auch mit acht Stunden aus. Stagniert allerdings das Wachstum und zeigen sich gelbe Blätter, empfiehlt es sich, die Lichtgaben unbedingt wieder zu verlängern. [CMA]

 
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