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NEWS » Am Anfang das Messer: Jugendjahre einer Azalee |
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Am Anfang das Messer: Jugendjahre einer AzaleeDieses Azaleenleben beginnt mit einem glatten Schnitt: Das scharfe Stecklingsmesser durchtrennt alle Leitungsbahnen, die den jungen Trieb mit der Mutterpflanze verbinden. Wurzellos fällt der Stängel zu den anderen in die Schale. Normalerweise wäre das eine Katastrophe für den kleinen Zweig. Nur ein paar Stunden würde er überleben, dann wäre er vertrocknet. Nicht so bei Azaleen: aus diesem Stängel erwächst neues Leben. Mit seinen etwa 8 cm Länge und etwa 1o Blättern hat er die ideale Größe, um mit entsprechender Nachhilfe des Gärtners in zwölf oder achtzehn Monaten zu einem mit Blüten übersäten Strauch heranzuwachsen. |
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![]() 29/09/2004 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. In einem Topf mit spezieller Azaleenerde wird er in den kommenden Wochen Wurzeln entwickeln. Der Durchmesser eines Topfes mit normaler Größe beträgt 13 cm. Minipflanzen müssen mit einem 5,5 cm großen Topf vorlieb nehmen. Große Container sind für pyramidenförmige Azaleen, Stämmchen und Großpflanzen reserviert. Mit sicherem Griff wird der Steckling vom Gärtner in die Erde gesteckt: Als Miniazalee hat er einen Topf für sich allein, ansonsten 'wohnt' er mit zwei oder vier weiteren Stecklingen zusammen. Mit einem Rolltisch werden die Pflanzen ins Gewächshaus transportiert. Dicht an dicht stehen dort die Töpfe, aus denen sich Tausende grüner Zweige recken. Der Laie denkt bei diesem Anblick an einen völlig gleichmäßigen grünen Rasen. Der Fachmann aber erkennt auf einen Blick, wo eine Sorte aufhört und eine andere anfängt. Für das geschulte Auge unterscheiden sie sich in Farbe, Glanz, Form und Stellung der Blätter. In den ersten Wochen erfreut sich der junge Steckling an der behaglichen Wärme im Gewächshaus: 22 Grad Celsius im Boden sind der Wurzelentwicklung förderlich. Knapp über der grünen Fläche liegt eine Folie. Sie sorgt für 'gespannte Atmosphäre', so nennen die Gärtner diesen Zustand: Unter der Folie herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die dafür sorgt, dass die Stecklinge auch ohne Wurzeln nicht vertrocknen. Die schnellsten Exemplare brauchen vier Wochen, um Wurzeln zu bilden. Nach sechs Wochen haben auch die langsameren ausreichend feine Fasern in die Erde geschickt. Nur einige wenige Pflänzchen schaffen den Bewurzelungsprozess nicht. 95 bis 1oo Prozent Bewurzelungsrate sind bei guten Sorten die Regel. Wenn der Bewurzelungsprozess abgeschlossen ist, darf die Temperatur in der Erde sinken und die Folie wird entfernt. Jetzt setzt auch das oberirdische Wachstum ein. Um es in die richtigen Bahnen zu lenken, werden die Pflanzen gestutzt: Das Abschneiden der Spitze führt dazu, dass einige der unterhalb der Schnittstelle vorhandenen Knospen zu Seitentrieben heranwachsen. Bei gut verzweigenden Sorten bilden sich nach dem ersten Stutzen vier bis sechs Seitentriebe, bei anderen Sorten drei bis vier. Ohne den Schnitt wüchse der Steckling zu einem dünnen, wenig verzweigten Strauch heran. Im Laufe seines Heranwachsens muss die Azalee diese Stutzprozedur zwei- bis dreimal über sich ergehen lassen. Erst dann ist sie so reich verzweigt, dass sie und ihre Topfgefährtinnen zu einer wohlgeformten, buschigen Pflanze heranwachsen dürfen. In den nächsten Monaten sind Wasser, Dünger, viel Licht und Luft für die Pflanzen das Lebenselixier. Bald wird ein gewisses Maß an Mobilität für die Pflanzen zur Normalität: Denn schnell wölbt sich so viel Grün über den Töpfen, dass sie auseinandergerückt werden müssen, damit alle genug Platz zum Wachsen haben. Die frühen Sorten wandern im Mai an die frische Luft und bleiben dort, bis sie zu blühen beginnen und verkauft werden. Die späten Sorten, die im Winter oder im Frühjahr blühen, bleiben im Gewächshaus. Dank moderner Technik lassen sich die Gewächshäuser so öffnen, dass im Sommer nahezu Freilandbedingungen herrschen und die Pflanzen genügend frische Luft bekommen. Im Winter bleiben sie unter Glas ausreichend vor Kälte geschützt. Nach dem letzten Stutzen dürfen die Pflanzen in Ruhe wachsen. Das Blattwachstum schließt gegen Ende des Sommers ab. An den Triebspitzen sind die noch grünen Blütenknospen bereits deutlich zu sehen. Sie brauchen nun eine Kühlphase, in der sie ausreifen können. Frühblüher wie 'Aquarell', die bereits im August verkaufsfertig sind, benötigen dafür nur wenige Wochen. Spätblüher, die wie 'Panfilia' oder 'Sachsenstern' erst im Februar oder März in die Blumengeschäfte wandern, ruhen bis zu drei Monate. Nach der Knospenruhe wird wieder mit 22 Grad Celsius 'angetrieben', das Gewächshaus wird beheizt. Nun werden die Knospen rasch dicker. Bald zeigen sie Farbe und stehen schließlich in großer Fülle wie rote, weiße oder rosa Kerzen über dem grünen Blätterdach der Pflanze. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt für den Verkauf ist gekommen: Der letzte große Umzug der Azalee ins Geschäft und zum Käufer kann beginnen. [CMA] Pflanzen wirken auf vielfältige Weise. Oft fallen sie durch ihre Blüten oder ihre Blattfarben und Blattformen auf. Doch es gibt auch andere, weniger offensichtliche Eigenschaften, die zu ihrem Reiz beitragen. Dazu zählen Aspekte wie die Textur, also die Beschaffenheit der Pflanzenoberfläche, und die Struktur, das bedeutet: der innere Aufbau einer Pflanze. Wenn der Blütenreichtum des Sommers nur noch Erinnerung ist, gewinnen solche Pflanzeneigenschaften an Bedeutung und zeigen, dass ein Garten auch ohne kräftige Blütenfarben eine wunderbare Ausstrahlung haben kann. ...mehr Wer im Frühjahr einen blühenden Garten haben möchte, muss jetzt Blumenzwiebeln in die Erde bringen, zum Beispiel auch in den Rasen, vor Gehölzen oder zwischen Stauden. Klassiker, wie Tulpen und Narzissen, gehören selbstverständlich dazu, sollten aber mit anderen früh blühenden Blumenzwiebeln kombiniert werden, um einen Blütenflor vom Vorfrühling bis zum Frühsommer zu erzielen. Nicht verzichten sollte der Hobbygärtner beispielsweise auf Kibitzei, Winterling, Blumenlauch, Hundszahn, Märzbecher, Milchstern und Blaustern, empfiehlt die LWK Nordrhein-Westfalen. ...mehr |
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