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Hawaiipalmen: eine faszinierende Geschichte

Mit "Es war einmal..." beginnen normalerweise Märchen über Prinzessinnen, Drachen oder Feen, die mit der Wirklichkeit eher wenig zu tun haben: Es kann aber auch der Anfang einer Geschichte über eine Zimmerpflanze sein und die ist ebenso spannend wie aktuell.

 
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04/07/2008 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Also: Es war einmal vor vielen Millionen Jahren, da kam eine neue Pflanzenart nach Hawaii. Die Vorfahren der Brighamia insignis wurden auf den schroffen Vulkanfelsen der Insel heimisch und veränderten im Laufe vieler Jahrhunderte ihr Aussehen. Ihre Blüten wurden immer stärker und länger, bis sie schließlich 15 Zentimeter maßen.

Gemeinsam mit der Pflanze veränderte sich auch ein Insekt: Es bekam einen immer längeren Rüssel und war schließlich das einzige Lebewesen, dass die extrem langen Blüten der Brighamia bestäuben konnte. Bei einem klassischen Märchen wäre an dieser Stelle bereits das Happyend erreicht und es müsste der Satz folgen: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute glücklich zusammen.

Leider ist das hier aber nicht der Fall, denn einer der beiden Protagonisten hat nicht überlebt: Mit der Besiedlung Hawaiis durch den Menschen, geriet das ökologische Gleichgewicht der Inseln ins Wanken und ein großer Teil der ursprünglichen Natur wurde zerstört. Das Insekt mit dem langen Rüssel starb aus, und mit seinem Tod war auch das Überleben der Brighamia in Gefahr: Ohne Bestäuber kein Samen - ohne Samen kein Nachwuchs!

Anfang der 1990er Jahre gab es nur noch sieben Exemplare der Pflanze in freier Natur: Höchste Zeit, aktiv zu werden! Schwindelfreie Wissenschaftler - unter anderen Ken Wood und Steve Perlman - bezwangen in waghalsigen Aktionen die steilen Vulkanwände von Hawaii, um die letzten überlebenden Pflanzen an ihrem natürlichen Standort zu bestäuben. Diesen Männern haben wir zu verdanken, dass es wieder Brighamia-Samen gibt und mit einem ungewöhnlichen Artenrettungsprogramm begonnen werden konnte.


Die Brighamia gehört zur Familie der Glockenblumengewächse [Campanulaceae]: Ihren heute gebräuchlichen deutschen Namen - Hawaiipalme - verdankt sie ihrer Wuchsform. Mitte der 1990er Jahre kam die bedrohte Art in die Forschungsgewächshäuser von Plant Planet nach Holland; die Universität Hannover stellte einige der kostbaren Samenkörner zur Verfügung, mit denen ein Kultivierungsprogramm beginnen sollte.

Plant Planet ist ein Veredelungs- und Produktionsbetrieb, der sich auf ausgefallene Zimmerpflanzen spezialisiert hat: Nach einiger Selektionsarbeit ist hier eine Produktionslinie der Brighamia entstanden, die sich in Gewächshäusern kultivieren und als Zimmerpflanze verwenden lässt: Die Brighamia insignis 'Kirsten'.

"Von Anfang an war uns klar, dass es nicht irgendeine Pflanze war, die man in der Wildnis gefunden hatte: Es war eine der seltensten Pflanzen überhaupt! Und Menschen hatten ihr Leben riskiert, um sie zu retten", so Andre Dekker, Inhaber von Plant Planet, im Juni 2008 auf dem Symposium Green Living and Work in Köln. "Über den Weltnaturfonds haben wir Kontakt mit der Iucn - International Union for Conservation of Nature - aufgenommen. Dies ist die älteste und größte Naturschutzorganisation der Welt. Nach einem Jahr mit vielen Gesprächen, Gutachten und dem Nachweis, dass das ursprüngliche Saatgut auf legale Art gesammelt wurde und unser Programm den letzten wild wachsenden Pflanzen nicht schaden würde, konnte das Projekt im Jahr 2005 endlich starten."

Ein Teil des Verkaufserlöses wird heute dazu verwendet, um Rettungsaktionen auf Hawaii für diese Pflanzenart zu finanzieren: Mittlerweile ist die Hawaiipalme weltweit bei vielen Menschen auf großes Interesse gestoßen. Sie alle sind von ihrer Geschichte fasziniert. Fernsehsender berichteten, eine spezielle Hawaiipalmen-Website wird von Tausenden besucht, ein eigener Weblog entstand, auf dem Besucher sich über ihre Erfahrungen mit der Pflanze austauschen, und selbst auf YouTube findet man heute kleine Brighamia-Filme. Dieses 'Märchen' ist wirklich gut ausgegangen: Denn da sie nicht ausgestorben ist, lebt die Hawaiipalme noch heute in vielen Blumentöpfen auf der ganzen Welt. [BBH]


Siehe auch:
- Gartenschauen: von Seefahrern und Entdeckern, Kriegen und Wiederaufbau
- Zitrusgarten in Österreich öffnet
- Bromelien: unkomplizierte Zimmerpflanzen

 
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