Tulpen: schön und exzentrisch

Jetzt sind sie wieder da und sie lauern fast überall: Zwar nicht an jeder Straßenecke, doch auf Wochenmärkten, an Ladenkassen, bei Floristen, in Gärtnereien, im Gartencenter, ... Sie locken verführerisch mit ihren leuchtenden Farben und scheinen fast zu rufen: "Nimm mich mit, nimm mich mit!" Sollte man sich in Verzicht üben oder schwach werden und sich schon jetzt den Frühling ins Haus holen? Die Antwort lautet: definitiv ja - unbedingt zugreifen, denn jetzt ist Tulpenzeit und bald schon werden sich die schönen Frühlingsboten wieder rar machen. Also am besten jetzt aus dem Vollen schöpfen, bevor es zu spät ist!

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Redaktion@Gartentechnik.de

14/03/2007 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Tulpen sind kapriziöse Schönheiten voller Überraschungen: Das Sortiment ist so groß und vielfältig, dass Tulpen zur besseren Übersicht in verschiedene Gruppen eingeteilt werden: Die Lilienblütigen Tulpen beispielsweise wirken mit ihren schlanken Blütenkelchen und den zugespitzten Blättern wie elegante Diven, Papagei-Tulpen dagegen haben stark gefranste oder geschlitzte, in sich gedrehte Blütenblätter und scheinen mit ihren außergewöhnlichen Farbverläufen die Exzentriker unter den Tulpen zu sein. Bei manchen Tulpen sind die Blüten dicht gefüllt - sie erinnern mit üppigen Blütenbällen an Pfingstrosen oder alte englische Rosen. Ebenfalls auffallend: Die Crispa-Tulpen. Die Ränder ihrer Blütenblätter sind in einzigartiger Weise sehr fein gefranst.

Neben den unterschiedlichen Formen faszinieren Tulpen auch mit einer fast unerschöpflichen Fülle an Farben, die von reinem Schneeweiß über Gelb, Orange und Rot bis hin zu einem dunklen, fast schwarzen Ton reicht: Manche Tulpen haben mehrfarbige Blüten und die Farben wirken bei einigen wie mit einem Pinsel aufgetragen. Die Farbverläufe erinnern zum Teil an züngelnde Flammen und tatsächlich spricht der Fachmann bei manchen Farbkombinationen von 'geflammten Blüten'. Mit etwas Glück findet man auch Tulpen, deren Blüten einen mehr oder weniger deutlichen Grünanteil aufweisen. Einige Sorten verblüffen auch, weil sie duften - eine Eigenschaft, die man von Tulpen normalerweise nicht erwartet. Vor allem gefüllt blühende Sorten wie die gelbe 'Monte Carlo' oder die rosafarbene 'Angelique' verströmen einen angenehmen Duft.

Tulpen sind einzigartige Blumenpersönlichkeiten, denn sie können ein besonderes Eigenleben entwickeln: Diese Schnittblumen wachsen in der Vase noch mehrere Zentimeter weiter. Das kann dazu führen, dass die anfangs steifen und festen Stängel immer biegsamer werden. Je nachdem, wie viel 'Spielraum' man ihnen lässt, winden sich die Stängel in alle Richtungen. Die Form der Vase beeinflusst dieses außergewöhnliche Wuchsverhalten ganz stark, denn in hohen, schlanken Gefäßen bleiben die Stängel gerade. In niedrigen, breiten Vase, in denen die Tulpen lockerer und leicht schräg liegen können, haben sie dagegen viel Freiheit. Dann kann man ganz bewusst genießen, wie sich die Tulpen langsam verändern. Auch die Blüten entwickeln sich weiter: Während sie anfangs noch fast geschlossen sind, öffnen sie sich von Tag zu Tag mehr und geben so den Blick auf die im Inneren verborgenen Staubgefäße frei. Wer diese exzentrischen Schönheiten live erleben will, sollte jetzt die Gelegenheit nutzen, denn Tulpenzeit ist nur einmal im Jahr. [IZB]

Siehe auch:
- Der Grüne Daumen: Tipps zu Blumenzwiebeln
- Die Tulpe: Königin der Frühlingsblumen
- Tulpen gegen die graue Jahreszeit
- Tulpen: Die Kraft der Blumen
- Tulpen: Schätze aus Persien

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