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Buchsbaum [Buxus]: Neues Triebsterben

Buchsbaum ist in Parkanlagen, im öffentlichen Grün als auch in Privatgärten ein sehr beliebtes und stark verbreitetes immergrünes Ziergehölz. An das Pflanzenschutzamt der LWK Weser-Ems wurden im Laufe dieses Sommers vermehrt Proben mit abgestorbenen Trieben von Buxus-Pflanzen eingesendet. Bei den Laboruntersuchungen wurde ein neuer Pilz [Cylindrocladium buxicola] diagnostiziert, der in Deutschland bisher nicht stärker in Erscheinung getreten ist. Die Proben stammen sowohl von Baumschulen als auch aus dem Öffentlichen Grün [Friedhöfe].

 
Mehr zum Thema: Bäume und Sträucher, Gartenarbeit, Pflanzenkrankheiten

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28/09/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Sehr häufig handelt es sich dabei um die von Volutella buxi verursachte Erkrankung, die auch als 'Buchsbaumkrebs' bezeichnet wird: Typisch für diese pilzliche Erkrankung sind fahlgrüne Blattverfärbungen, Absterben von Trieben und Ästen aus ansonsten gesunden Pflanzen bzw. Tuffs. Bei schwerem Verlauf und älteren Pflanzen treten Krebswunden auf, das bedeutet, die Rinde reißt bis auf das Holz auf.

Ein Befall mit Volutella ist sehr einfach zu erkennen, wenn sich der hellrosa bis apricot-farbene Sporenbelag auf der Blattunterseite abgestorbener oder absterbender Blätter zeigt.

Häufig tritt Volutella nach Schnittmaßnahmen oder nach Schwächung der Pflanze durch andere Erreger oder Umweltbedingungen auf: Gefördert wird der Pilz durch hohe Feuchtigkeit, wie sie besonders in dichten, schattigen Pflanzungen vorherrscht.

Auch Fusarium buxicola kann zu sehr ähnlichen Absterbeerscheinungen führen, wird aber selten diagnostiziert. Als Gegenmaßnahme sind gute Wachstumsbedingungen und Rückschnitt befallener Partien zu nennen.

Neu in Deutschland tritt Cylindrocladium buxicola auf: Wichtigste Symptome sind die meist dunkelbraunen Flecken auf den Blattspreiten, die mit fortschreitendem Krankheitsverlauf zusammenfließen. Wenn hauptsächlich die jüngsten [diesjährigen] Teile der Pflanzen betroffen sind, erscheinen die Flecken eher orange-braun mit dunklem Rand.

An befallenen Trieben sind dunkle, fast schwarze Streifen erkennbar: Schließlich kommt es zu Blattfall und auch zu Triebsterben. Beide letztgenannten Symptome auf der Anbaufläche beobachtet, begründen einen dringenden Verdacht auf C. buxicola.

Eine Erkrankung von Buxus durch Cylindrocladium ist erstmals 1994 in Großbritannien diagnostiziert worden. Im Jahre 1997 gab es eine Befallswelle in England. Nachdem man zunächst vom bekannten C. scoparium als Schaderreger auch in diesen Fällen ausging, wurde die Art C. buxicola 2002 als eigenständige Art erkannt und beschrieben.

Außerhalb Englands ist ein Befall bisher in Neuseeland und Belgien gemeldet worden. Allerdings sind Fälle aus Irland, Italien und Frankreich bekannt oder von Gärtnern bestätigt worden. Man kann davon ausgehen, dass auch in den Niederlanden Befall an Buxus bekannt ist, da in Fachzeitschriften Bekämpfungsempfehlungen gegeben werden.

Infektionen sind an Blattnässe gebunden, benötigen aber keine Wunden: Der Pilz dringt direkt durch die Kutikula ein. Dazu benötigt er nach Untersuchungen aus England fünf bis sieben Stunden Blattnässe. Diese zu vermeiden ist eine wichtige Maßnahme, nur leider im Freiland und in Anpflanzungen schwer umzusetzen. Da aber keine ausreichend wirksamen kurativen Präparate bekannt sind, müssen die Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden, um die Befallswahrscheinlichkeit so gering wie möglich zu halten:

Blattnässe so weit möglich reduzieren.

Sortenwahl: Als besonders anfällig muss die Sorte Buxus sempervirens 'Suffruticosa' gelten, aber der Pilz ist auch von anderen Buxus-Arten und Sorten bekannt. Ein Buxus-Sortenspektrum wird demnächst im Pflanzenschutzamt in Oldenburg auf Anfälligkeit getestet.

Selektieren: Erkrankte Pflanzen sind zusammen mit dem herabgefallenen Laub zu entfernen. Die oberste Erdschicht sollte dabei ebenfalls entfernt werden, da der Erreger im Boden mehrere Jahre überdauern kann.

Ein Ausschneiden erkrankter Partien kann bei schnell wachsenden und weniger anfälligen Sorten erfolgreich sein.

Desinfektion und Sauberkeit: Verwendete Geräte und Werkzeuge sowie Schuhe und Hände sollten nach Gebrauch gründlich gereinigt und nach Möglichkeit desinfiziert werden, bevor weitere Pflanzungen bearbeitet werden.

Nur augenscheinlich gesunde Ware sollte entgegengenommen werden. Verdächtige oder gar sichtlich erkrankte Pflanzen ablehnen. Die schwarzen Verfärbungen der Triebe sowie Blattfall sind wichtige Hinweise. Über eine mögliche latente Infektion ist nichts bekannt.

Unterstützende chemische Maßnahmen können auf die vorgenannten Hygienemaßnahmen aufbauen, diese aber nicht ersetzen! Ein Fungizid-Spektrum wird getestet.


Siehe auch:
- Das große Buch vom Buchs
- Hecken: richtige Gehölze und Pflanzzeiten
- Der Garten braucht auch im Winter ein wenig Pflege!

 
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