Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft - Zur Startseite von: Gartentechnik.de ... Die grünen Seiten im Web.
 

 Gartentechnik.de | Garten, Pflanzen, Technik, Termine 

 Gartentechnik.de/News 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Gartentechnik.de/News | Garten, Pflanzen, Wirtschaft: Grüne News, Newsletter, Webfeed
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 NEWS » Clematiswelke: Ungetrübte Freude an Clematis

 Newsletter, Gartenfeeds | Twitter, Facebook, Google+ 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

Clematiswelke: Ungetrübte Freude an Clematis

Elegant, zart, anschmiegsam: mit diesen Charakterisierungen gilt die Clematis als die Fee unter den Gartenpflanzen. Mit ihren Blütenwolken, sei es aus großen Sternen oder aus zierlichen Glöckchen, zählt sie seit langem zu den Lieblingspflanzen in unseren Gärten. Pergolen und Rankgerüste verschwinden unter ihren Trieben. Sie umspielen Mauern und Zäune, ranken in Rosen hinein und verhelfen den im Frühling blühenden Gehölzen zu einer 'zweiten Blüte': Zart und erstaunlich zäh zugleich klammern sich Clematistriebe an bleistiftdicken Drähten, Stahlseilen, Bambusstangen, Metallstäben oder Rosenzweigen fest.

 
Mehr zum Thema: Kletterpflanzen, Pflanzen, Pflanzenkrankheiten

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 NEWS...

 Redaktion@Gartentechnik.de 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Gartentechnik.de

03/08/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Die Blattstängel lassen sich kaum lösen, wenn sie den Halt erst einmal umklammert haben: Dieser muss stabil und fest in der Erde verankert sein. Auf den Stab, an dem die Pflanze beim Kauf befestigt war, darf man sich nicht verlassen, denn schnell ist die Clematis über ihn hinaus gewachsen. Hat die Pflanze nicht genügend Halt, hat der Wind ein leichtes Spiel, knickt ihre Triebe und die Clematiswelke kann die Pflanze leicht befallen.

Die Clematiswelke ist eine Pilzkrankheit, deren Sporen im Boden auf ihre Chance warten, in verletzte Pflanzenteile in Bodennähe einzudringen: Wind, der junge Triebe knickt, Schnecken, die an dem zarten Grün fressen - sie machen es den Pilzen leicht, sich im Pflanzengewebe rasch auszubreiten. Schnell sind die Leitungsbahnen verstopft, der Wassertransport von der Wurzel bis in die Blätter und Blüten ist unterbrochen. Teile der Pflanze oder das ganze Exemplar welken schlagartig.

Mittlerweile gibt es jedoch viele Arten und Sorten, die wenig anfällig gegenüber der Welke sind: Unter den großblütigen Sorten hat sich die blühfreudige Clematis 'Jackmannii' als robust bewährt. Aber auch der samtigen, dunkelvioletten 'Gypsy Queen' und der sehr zarten 'Hagley Hybrid' mit ihrem feinen Hellrosa setzt die Krankheit kaum zu. Unter den etwas zierlicheren Italienischen Waldreben, den Viticella-Hybriden, findet man etliche, die sich von der Clematiswelke ebenfalls nicht beeindrucken lassen: Die hellblaue 'Prinz Charles' ist eine von ihnen, ebenso die samtig-violette 'Etoile Violette' und 'Betty Corning', die statt flacher Blüten hellblaue Glöckchen mit zartem Duft öffnet. An kleine, lilienblütige Tulpen erinnern die hellrosa Blüten von Clematis texensis 'Duchess of Albany'. Auf ihre Widerstandsfähigkeit kann man sich genauso verlassen wie auf Clematis tangutica 'Helios', deren unzählige Blüten sich von Juni bis in den Herbst goldgelb wie die Sonne zeigen. Etwa zur gleichen Zeit bildet Clematis fargesioides, auch als Clematis 'Summer Snow' bezeichnet, rahmweiße Wolken.

Die Wahl widerstandsfähiger Arten ist aber nicht das einzige Mittel, das Befallsrisiko zu verringern: Klaus Körber, Clematis-Experte von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim, kennt eine ganze Reihe an Vorbeugungsmaßnahmen, die auch empfindlichere Sorten gesund erhalten. Das fängt schon beim Kauf an: Kräftige zweijährige Pflanzen im 2- oder 3-l-Container haben die kritischste Phase bereits hinter sich. Denn in erster Linie werden junge, schwache und alte Pflanzen befallen. Starke, gut eingewachsene Exemplare dagegen kaum.

Auch eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung ist ein wichtiges Mittel gegen die Welke, da die Pflanze gut versorgt und damit widerstandsfähig ist: Beim Gießen wird möglichst nur der Boden benetzt, da Feuchtigkeit auf Blättern und Trieben das Pilzwachstum begünstigt. Sollten die nach der Pflanzung noch kraftstrotzenden Triebe auf einmal hängen, heißt es sorgfältig zu prüfen: Vielleicht müssen sie nur gegossen werden? Die Triebe sind geknickt oder angefressen?

Wenn all dies ausgeschlossen werden kann, muss man von Befall mit Clematiswelke ausgehen: Sofortiger energischer Rückschnitt bis knapp über dem Boden ist dann die einzige Therapie. Befallene Pflanzenteile dürfen auf keinen Fall auf den Kompost. Sie werden in die Mülltonne geworfen oder besser noch verbrannt. Zum Glück erholen sich nahezu alle so drastisch zurück geschnittenen Pflanzen wieder vollständig, auch wenn sie manchmal erst im zweiten Jahr wieder austreiben.

Was bei den meisten Pflanzen absolut tabu ist, macht Clematis stark: Sie werden ein Augen- oder Blattpaar tiefer gepflanzt als sie vorher im Container wuchsen. Im deutschen Namen Waldrebe steckt die Erklärung dafür: Am natürlichen Standort, dem Waldrand, häuft sich alljährlich Herbstlaub rund um die Pflanze. Zersetzt liefert es wunderbare Nährstoffe. Um diese für sich zu nutzen, kann die Clematis aus dem frisch überdeckten Stängel Wurzeln treiben. Im Garten wird diese Situation durch das Tieferpflanzen simuliert: Die Pflanze verankert sich schneller und treibt kräftiger aus.

Gleichfalls eine Erinnerung an das Leben ihrer wilden Vorfahren ist die Vorliebe der Clematis für den 'kühlen Fuß': Am Waldrand, im Schatten der Bäume und Sträucher, herrscht feuchte Kühle. Erst mit zunehmender Höhe erkämpfen die Waldrebentriebe sich ihren Platz an der Sonne. Kein Wunder, dass es Clematis als Solitärpflanze an einer stark besonnten Wand oder gar im völlig aufgeheizten Kübel nicht sonderlich behagt. Ein paar niedrige Stauden eignen sich hervorragend als Unterpflanzung, ebenfalls eine Strauchrose, mit der die Clematisblüten zauberhaft harmonieren, oder ein Saum von Sommerblumen und schon ist das Problem gelöst.


Siehe auch:
- Kletterpflanzen: unglaublich wirksame Strategien
- Blütensträucher: Schnittmaßnahmen im Sommer
- Kletterpflanzen: Gartenträume selbst auf kleinstem Raum

 
» Wussten Sie eigentlich, dass Sie die Gartentechnik.de/News auch als kostenlosen wöchentlichen Gartennewsletter in Ihre Mailbox oder als kostenlosen fortlaufenden Gartenfeed für Ihren Webfeedreader abonnieren können? Darüber hinaus finden Sie uns auf Facebook und Twitter. Probieren Sie es doch einfach einmal aus, denn abbestellen können Sie das kostenlose Abonnement jederzeit! Wir informieren Sie regelmäßig über Gartenevents und geben saisonal passende Tipps und Infos rund um Garten und Pflanzen.

 
Mehr zum Thema: Kletterpflanzen, Pflanzen, Pflanzenkrankheiten

 
« Vorherige News: Schlauchpflanze, Sarracenia: attraktive Fleischfresserin [02/08/2005]

Faszinierend und überaus attraktiv ist die Schlauchpflanze, Sarracenia, die zu den Fleisch fressenden Pflanzen, auch Karnivoren genannt, gehört. Sarracenien bestechen durch ihre wunderschön gefärbten Schläuche mit einer auffälligen Äderung. Die Pflanze bildet keinen Stängel, sondern die Insekten fangenden, schlauchförmigen Blätter entspringen direkt rosettenförmig einem Wurzelstock. Die Schläuche sind mit einem wachsartigen Belag ausgekleidete Fallgruben, mit Nektar absondernden Drüsen, die Insekten anlocken. Und genau hier spielt sich mitunter ein Drama ab. ...mehr

 
» Nächste News: Vitale Sonnenblumen verbreiten Optimismus [03/08/2005]

Sonnenblumen: Die alte Kulturpflanze wird nicht nur als beliebte Schnittblume geschätzt, sondern bereichert mit den Sonnenblumenkernen und dem daraus gewonnenen reichhaltigen Öl unsere Speise. Auch die Tierwelt schätzt die Sonnenblume: Insekten umschwirren die nektarhaltigen Blüten und für Vögel sind die Samen im Herbst nahrhafte Kost. Die Bayerische Gartenakademie gibt Tipps zur Anzucht und Pflege von Sonnenblumen. ...mehr

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 GARTENTECHNIK.DE » News » Clematiswelke: Ungetrübte Freude an Clematis

 NACH OBEN 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de