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Falterhafter Lebenswandel im GartenWelcher Gartenbesitzer freut sich nicht über den schwerelosen Tanz der zarten Schmetterlinge mit ihren fassettenreichen Farben? Doch ist es heute um ihre Existenz traurig bestellt teilt die Gartenakademie Bayern mit: Viele der heimischen Falter stehen bereits auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzen und Tiere. Und mit ihnen viele Vögel und Kleinsäuger, deren Nahrungsgrundlage sie bilden. Zudem sind sie die einzigen Bestäuber von Pflanzen mit Röhrenblüten. |
08/07/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Vor allem als Pflanzenfreund können Sie den Faltern eine Zuflucht geben: Verzichten Sie weitgehend auf gefüllt blühende Pflanzen, da diese weniger nahrhaften Nektar produzieren. Der Einsatz von Insektengiften und anderen Chemikalien im Garten ist tabu. An einem sonnigen, warmen und windgeschützten Platz finden sich bald die wärmebedürftigen Falter ein. Eine Hecke aus heimischen Sträuchern, wie Roter Hartriegel, Haselnuss, Kreuzdorn, Schwarzer Holunder, Gemeiner Schneeball und Pfaffenhütchen, hält kalte Winde ab und dient als hervorragenden Futterplatz. In kleinen Gärten können Kletterpflanzen, wie Geißblatt, Hopfen, Efeu oder Brombeeren, zugige Plätze entschärfen und den Speisezettel der Falter bereichern. Wer sich einen waren Schmetterlingsgarten schaffen möchte, darf keinesfalls auf den Schmetterlingsflieder [Buddleja] verzichten. An heißen Sommertagen suchen die durstigen Falter nach Wasserstellen: eine kleine Pfütze oder eine Vogeltränke befriedigt die Bedürfnisse. Beete mit vielen Sommerblumen und Stauden, die vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst Blüten hervorbringen, bieten den Faltern eine ausreichende Nahrungsgrundlage: Indianernessel [Monarda], Phlox [Phlox paniculata], Natternkopf [Echium vulgare], Rote Fetthenne [Sedum telephium], Lavendel [Lavendula angustifolia] und Herbstaster [Aster novi-belgii, Aster novae-angliae] sind nur Beispiele für bevorzugte Nektarspender. Selbst unter den Balkonblumen finden Schmetterlinge Nahrung. Petunien, Vanilleblume, Ziertabak, Kapuzinerkresse, Levkojen und Verbenen werden von diesen fliegenden Insekten gerne besucht. Bei aller Begeisterung für hübsche Falter sollte doch nicht vergessen werden, dass sie nur die letzte Entwicklungsphase bestimmter Insektenarten darstellen: Vorausgegangen waren Lebensabschnitte als Puppe, Raupe und Ei. Während Ei und Puppe fast unbemerkt bleiben, fordern die gefräßigen Raupen die ganze Toleranz des Gärtners. Da ihr Appetit meist recht groß ist, vertilgen sie enorme Mengen an Pflanzengrün und schädigen die sorgsam gehegten Nutz- und Zierpflanzen: Die Raupen des prächtigen Schwalbenschwanzes lieben das Kraut von Möhre, Fenchel und Dill. Doch der Ertragsverlust ist meist tolerierbar. Anders sieht es mit den Kohlweißlingsraupen an Kohl aus: Sie richten so großen Schaden an, dass es sinnvoll erscheint, bei Kohlbeeten die Eiablage der Kohlweißlinge [und anderer Schadinsekten] durch Überspannen mit einem Gemüseschutznetz zu verhindern. Das Netz muss die Gewächse vom Auspflanzen bis zur Ernte abdecken. Unter den Wildkräutern finden sich viele Futterpflanzen für Raupen: In den Samenhandlungen findet man spezielle Wildblumenmischungen für Schmetterlingswiesen. Solche Pflanzengesellschaften verlangen einen abgemagerten Boden. Auf der Schmetterlingshitliste ganz oben steht die Brennnessel: Admiral, C-Falter, Distelfalter, Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge wählen sich aber nicht jede x-beliebige Brennnessel zur Eiablage, sondern suchen ihren Favoriten nach Standort und Bestandsgröße aus. Neben der Brennnessel sollten andere Wildkräuter, wie Disteln, Kletten, Wegerich und Resede, in so mancher Gartenecke einen Platz als Raupenfutter erhalten, damit ein Schmetterlingsrefugium entstehen kann. Der Sommer ist ein Fest für jeden, der einen Garten hat, denn jetzt herrscht üppigste Blütenfülle. Es gibt viele Teilnehmer am hochsommerlichen Blütenball. Zu den auffälligsten gehören Hortensien mit ihren prachtvollen Blütenständen. Bauernhortensien [Hydrangea macrophylla in Sorten] haben große Blütenbälle vor allem in Blau- oder Rottönen und bringen Farbe in den Sommergarten. Wegen ihres dichten Wuchses sind sie ideal für ausladende blühende Hecken mit ländlichem Charme. ...mehr Die Kraut- und Braunfäule gilt als eine der gefährlichsten Tomatenkrankheiten. Der Verursacher dieser Krankheit ist der Pilz Phytophthora infestans, der neben der Tomate auch die Kartoffel befällt und dort auch die gleichen Symptome verursacht. Er stammt, wie seine Wirtspflanzen, ursprünglich aus Mittelamerika und hat bereits bei seinem ersten epidemischen Auftreten in Europa Mitte des vorigen Jahrhunderts zu verheerenden Schäden geführt. Bei länger anhaltender feuchter Sommerwitterung, können ganze Bestände innerhalb kurzer Zeit zusammenbrechen. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz beschreibt Schadbild und Erreger und gibt Tipps zu Gegenmaßnahmen. ...mehr |
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