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Schwärmereien im Nachtgarten

Laue Sommernächte im Garten sind ein besonderer Genuss: Diese dunkle Seite des Sommers kann noch reizvoller gestaltet werden. Der Tipp der Bayerischen Gartenakademie dazu lautet: Holen Sie sich Blütenpflanzen in den Garten, die in der Nacht duften! Diese Pflanzen umschmeicheln die menschlichen Sinne und locken zugleich oft interessante Nachtfalter an.

 
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06/07/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Farbenprächtige Blüten verlieren für das menschliche Auge in der Nacht ihre Attraktivität: Doch nachtaktive Insekten sehen noch im Schein von funkelnden Sternen und werden durch die Blütenfarben, durch reflektierte UV-Strahlung oder durch betörende Düfte angelockt. Auch wenn manche dieser Insekten als Schädlinge in den Hausgärten vielleicht unerwünscht sind, ist ihr Wert im ökologischen System nicht zu unterschätzen. So stellt dieses vielfältige Nachtleben aus Faltern, Mücken und Käfern zum Beispiel eine lebensnotwendige Nahrungsquelle für gefährdete Fledermausarten dar.

Unter den einjährigen Sommerblumen ist die Wunderblume [Mirabilis] ein besonders schöner Nachtdufter: Die Blüten erscheinen in verschiedenen Farben. Zudem ist diese Pflanzenart pflegeleicht, denn sie benötigt wenig Wasser. Ihre Samen lassen sich leicht sammeln und im kommenden Frühjahr einfach an die gewünschten Stellen aussäen. Der Ziertabak [Nicotiana ssp.] wird gern von Nachtinsekten besucht. Herrlichen Vanilleduft verströmen viele Arten der Vanilleblume [Heliotropium] bei Tag und bei Nacht. Es lohnt sich, diese klassischen Zierpflanzen auf den Balkon zu bringen. Die romantischen Levkojen [Matthiola] sind nicht nur attraktive Schnittblumen, sondern auch wahre Duftbomben. Einige Verbenenarten duften ebenfalls sehr stark und sind bei Schmetterlingen sehr beliebt.

Im Staudenbeet verbreitet die Mondviole [Lunaria rediviva] besonders in der Nacht einen starken Duft: Diese schattenverträgliche Pflanze bildet schöne Samenstände aus, die an den Silberling erinnern. Im Namen der Nachtkerze stecken schon ihre Blühgewohnheiten. Die meisten Arten dieser Staude öffnen die gelben Blüten erst am Abend. Sie sind auch unverzichtbarer Bestandteil der sogenannten 'Blumenuhr', einer Zusammenstellung von Pflanzen, deren Blüten sich zu verschiedenen Uhrzeiten öffnen.

Winterharte Palmlilien [Yucca filamentosa] blühen erst nach einigen Jahren, aber dann stürzen sich verschiedene Nachtfalter auf ihre Blüten: Die rosablühenden Spornblumen [Centranthus ruber] und der Wasserdost [Eupatorium] werden am Tag und in der Nacht von Insekten angeflogen. Die Taglilien tragen ihren Namen, weil sich die Blüten nur einen Tag öffnen. Einige Arten blühen in den Abend hinein und werden dann zum Tummelplatz der Nachtschwärmer. Nachtviolen [Hesperis] säen sich im Garten immer wieder aus oder verwildern sogar. Erst nachts wird ihr Veilchenduft immer stärker wahrnehmbar.

Für den Nachtgarten gibt es auch geeignete Gehölze: Das Waldgeißblatt [Lonicera periclymenum] oder das Echte Geißblatt [Lonicera caprifolium] locken mit ihrem berauschenden Duft nicht nur die menschliche Nase an. Die samtig rot blühende Akebie [Akebia quinata] ist eine weniger bekannte Kletterpflanze, deren Duft an exotische Gewürze erinnert.

Eine Vielzahl an nachtaktiven Insekten besucht den schmalblättrigen Sommerflieder [Buddleja alternifolia]: Einige Pfeifensträucher [Philadelphus coronarius und P. virginalis] duften sehr stark und dies besonders in der Nacht. Der Japanische Losbaum [Clerodendrum dichotomum] gilt ebenfalls als ein typischer Nachtdufter.


Siehe auch:
- Duftgarten: Immer der Nase nach!
- Rosengenuss für [fast] alle Sinne

 
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