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Igelburg: Stacheltier sucht Kinderzimmer

Überall kommen in diesen Tagen kleine Stachelträger zur Welt: in Gärten, Parks und in der freien Landschaft. Igel gehören zu den vermutlich beliebtesten Tieren schlechthin: durch ihr putziges Verhalten, ihre scheinbare Behäbigkeit, ihre Wehrhaftigkeit im Stachelkleid und sicher auch durch die vielen Märchen und Anekdoten, die sich um sie ranken. Und doch ist den meisten Igelfreunden nicht bekannt, was sie für Igel an praktischer Hilfe unternehmen können, berichtet der Naturschutzbund Nabu Oldenburg.

 
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25/07/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Geschäftsführer Rüdiger Wohlers in Oldenburg hat in dieser Hinsicht schon reiche Erfahrungen gemacht: "Igel werden oft vermenschlicht oder gar für ein Haustier gehalten. Sie sind aber Wildtiere und stehen aus gutem Grund unter strengem Schutz. Neben der hohen Wahrscheinlichkeit, überfahren zu werden, leiden sie unter der Ausräumung einst artenreicher Gärten, die zu monotonen 'grünen Wüsten' mit allerlei belanglosen, exotischen Immergrünen wurden, und unter allerlei Fallen, die sich für sie auftun, etwa immer enger werdende Drahtzäune, in denen sie hängen bleiben könnten, nicht abgedeckten Licht- und Kellerschächten und Teichen mit tief abfallenden Kanten ohne Ausstieg."

Wohlers weiter: "Dass Igel auch noch recht spät im Jahr zur Welt kommen, oft noch im Oktober, wenn gutes Wetter herrscht und sie ausreichend Nahrung, vor allem Schnecken, finden, wissen nur wenige Naturbeobachter." Daher ruft der Nabu auf, den eigenen Garten 'igelgerechter' zu gestalten, durch viele naturnahe Elemente, wie heimische Sträucher, einen kleinen Teich und anderes mehr. Orte, die für Igel und andere Tiere zu heimtückischen Fallen werden könnten, sollten beseitigt werden, und "es sollte in keinem Garten eine Igelburg fehlen", so Wohlers.

Diese ist denkbar einfach zu bauen: in Form eines aus Holz zu fertigenden Baus mit einem verlängerten Eingang, der Katzen den Zugang verwehrt. An einem geschützten Ort aufgestellt, sollte die Igelburg zunächst mit grobem Reisig, dann mit trockenem Laub überdeckt werden. "Dann haben die Igel ein perfektes Kinderzimmer, in dem die kleinen Stachelträger zur Welt kommen können, und in denen sie von der Mutter gesäugt werden können", so Wohlers, der empfiehlt, alsbald Holz zu besorgen und noch für diesen Sommer und Herbst Hand anzulegen. "Wenn der Ort sehr gut geschützt ist, wird vielleicht ein Igel im Spätherbst Gras und Stroh hinein schieben und darin den Winter verbringen", sagt der Naturschützer.

Der Nabu hat für alle Igelfreunde sein 'Igelpaket' mit Bauplan für die Igelburg in einer 30seitigen Bauplansammlung und der Broschüre 'Gartenlust' zusammengestellt. Es kann angefordert werden gegen Einsendung von Euro 5,-- beim Nabu Oldenburg, Stichwort 'Igelburg', Schlosswall 15, 26122 Oldenburg.

 
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