Iris: Pflanze für den Garten

Iris sind so enorm vielgestaltig, dass sie ihren Titel als Lieblingspflanze vieler Gartenfans selbst in Schwarz-Weiß ganz sicher verteidigen würden.

Die Schwertlilien können von ganz unverkünstelter Reinheit sein oder sich in opulente Rüschen hüllen, als Miniaturen im Topf becircen oder als Prachtstauden im Beet alle Blicke auf sich ziehen.

Iris: Pflanze für den Garten

Umso verständlicher ist diese Liebe angesichts der unglaublichen Farbenvielfalt, mit der die Staude des Jahres 2016 aufwartet.

Nicht umsonst wurde die Iris nach der griechischen Göttin des Regenbogens benannt.

Es scheint, als seien in den drei sich aufwölbenden Domblättern und den drei elegant nach unten geschwungenen Hängeblättern der Irisblüten tatsächlich alle Farben des Regenbogens eingefangen.

Die zahlreichen kräftigen bis pastelligen Nuancen erinnern dabei in ihrer Leuchtkraft an exotische Orchideenblüten.

Und wie diese entzücken sie den Betrachter mit wundervollen Farbverläufen und abwechslungsreichen Blütenzeichnungen mit Tupfen, Sprenkeln oder feinen Aderungen.

Bartiris: königliche Erscheinungen

Mehr als 200 Irisarten regen Züchter weltweit immer wieder zu neuen Sorten-Kreationen an: etwa die vorwiegend im Mai oder Juni blühende Bartiris.

Die hohen und mittelhohen Sorten – die sogenannten Barbata-elatior- und Barbata-Mediairis – werden 60 bis 110 Zentimeter hoch und kommen in Gruppen gepflanzt am besten zur Geltung.

Auffällige Züchtungen passen besonders gut in Prachtstaudenrabatten, etwa die dreifarbige Barbata-Elatioriris ‚Ruban Bleu’. Wie viele Iris punktet die 85 cm hohe Sorte zudem mit wundervollem Duft.

Bartiris richtig pflanzen

Damit Bartiris erfolgreich anwachsen, sollten Sie in lehmigen Boden vor dem Pflanzen reichlich gewaschenen Sand einarbeiten.

Sicherheitshalber kann man die Rhizome zusätzlich auf eine zwei bis drei Zentimeter hohen Sandschicht betten.

Grundsätzlich gilt: Die Rhizome werden flach gepflanzt, ungefähr die obere Hälfte sollte noch aus der Erde herausschauen.

Bartiris düngen und teilen

Für eine optimale Pflanzenentwicklung empfiehlt sich ein kalibetonter Dünger zum Frühjahrsaustrieb: Welke Blütenstände sollten bodennah zurückgeschnitten werden, damit die Pflanzen keine unnötige Kraft in die Samenbildung stecken.

Besonders wichtig: Nach einigen Jahren haben sich die Rhizome kreisförmig ausgebreitet und die Bartiris werden zunehmend blühfaul. Dann ist es an der Zeit, sie zu teilen.

Dazu hebt man zum Sommerende die Rhizome mit einer Grabegabel aus der Erde. Die am Rand befindlichen Stücke sind am vitalsten:

Sie werden mit einem scharfen, sauberen Messer an einer der deutlich sichtbaren Einschnürungen abgetrennt und wieder eingepflanzt: ihre Blätter kürzt man mit einer Schere dachförmig ein – das senkt die Verdunstung, bis die Rhizome wieder eingewurzelt sind.

Iris: bezaubernde Wildarten

Die schlichteren, aber nicht weniger eleganten Blüten von Wildarten wie Steppen-Schwertlilie [Iris spuria] und Bleicher Schwertlilie [Iris pallida] eignen sich sehr gut für naturnahe Pflanzungen.

Für die Gestaltung empfehlen sich Pflanzpartner mit grauem Laub, zum Beispiel Heiligenkraut [Santolina chamaecyparissus] und Lavendel [Lavandula].

Sie passen sehr gut zum Grüngrau der Irisblätter und bevorzugen wie die meisten gängigen Iris-Arten einen vollsonnigen, eher trockenen Platz im Garten.

Vor allem Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da sonst die Rhizome – die dicken Speicherorgane – faulen können.

Platziert werden Iris am besten nicht ganz vorne im Beet, sondern in der zweiten oder dritten Reihe: Ihre schwertförmigen grau-grünen Blätter büßen nach der Blütezeit nämlich an Attraktivität ein.

Dann ist es an den Begleitpflanzen, von ihnen abzulenken: Außerdem sind insbesondere Iris spuria mit ihren straff aufrecht stehenden Blättern wunderbare Strukturbildner für den Beethintergrund.

Wieseniris und Sumpfiris am Teichrand

Iris sibirica, wie der lateinische Name der Wieseniris lautet, ist die Spezialistin für feuchten Untergrund.

Die zierlichen blauen oder violetten Blüten, die charakteristisch für diese Irisart sind, sehen in Tuffs gepflanzt am schönsten aus und passen perfekt zu den leuchtend gelben Blüten der Sumpfiris [Iris pseudacorus].

Am Teichrand fühlen sich die beiden um die 80 cm hohen Arten besonders wohl, wobei Iris pseudacorus Staunässe verträgt, Iris sibirica hingegen nicht.

Wieseniris gedeihen aber auch in normaler Gartenerde an einem sonnigen oder halbschattigen Platz und eignen sich sehr gut für kleine Gärten.

Ein wichtiger Hinweis zu den sehr dekorativen Samenkapseln der Wieseniris: Wer Spaß am Experimentieren hat, kann alte Blütenstände daher ruhig einmal stehen lassen und sich im Winter über den hübschen Blickfang freuen.

Zwergiris: Zum Niederknien

Die verschiedenen Miniaturformen der Iris sind noch viel zu wenig bekannt, aber von ganz besonderem Liebreiz.

Kleine Netzblattiris [Iris reticulata], Iris histrioides und Amerikanische Zwergiris [Iris lacustris] beispielsweise zählen zu den Arten, die Zwiebeln anstelle von Rhizomen ausbilden und bereits im Februar oder März erblühen.

Sie werden im zeitigen Frühjahr als Topfpflanzen angeboten und können nach der Blüte in den Garten gepflanzt werden.

Diese kleinen aber feinen Iris-Vertreterinnen verzichten auf Rüschen und extragroße Blüten, verfügen jedoch über eine schöne Blütenzeichnung und jene Leuchtkraft, nach der man sich nach einem grauen Winter sehnt.

Genau wie die koketten, im April oder Mai blühenden Niedrigen Bartiris [Barbata-Nana-Gruppe] adeln sie jeden Steingarten und verleihen Pflanzgefäßen einen Hauch von Göttlichkeit. [BdS, Foto]

Stauden des Jahres

Seit 2001 stellt der Bund deutscher Staudengärtner [BdS] jährlich die Stauden des Jahres vor, um auf besonders schöne oder pflegeleichte Stauden hinzuweisen:

 

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