Elfenblumen: anmutig schwebende Blüten

Anmutig schweben die Blüten der Elfenblumen [Epimedium] im April und Mai über dem Laub. Wie duftige Schleier sitzen sie an zartstieligen Rispen oder in lockeren Trauben und machen dem Namen Elfenblume alle Ehre.

Verstärkt wird dieser Eindruck durch das dreifach oder sogar doppelt dreifach geteilte Laub, das meist eine schöne Herzform zeigt. Bisher sind Epimedium, wie sie botanisch heißen, eher als dienstbare Geister beliebt.

Elfenblumen: gehorsam, wagemutig, treu

Gehorsam, wagemutig und treu„, wie Karl Foerster sagte, bilden sie eine saubere, unempfindliche Bodendecke.

Dank ihres kräftigen, dicht unter der Erdoberfläche wachsenden Wurzelstocks und des ab Sommer ledrigen Laubes ertragen sie erstaunlich viel Trockenheit.

Weniger bekannt sind die horstig wachsenden, etwas anspruchsvolleren östlichen Elfenblumen, die sich als kleine Schmuckstücke im Schattenbeet wohl fühlen. Größere, aparte Blüten, längere Blütezeit und oft größere Blätter sind ihre Trümpfe.

Die schöne Blattfärbung zeigen beide Gruppen. Im Frühjahr, Herbst und oft auch im Winter schmücken sie sich mit Bronze, Rot und Kupfer.

Die Farben überziehen die Blätter ganz, lassen die Adern grün leuchten, malen Tupfen und Flecken oder färben nur die Ränder.

Elfenblumen: 35 Epimediumarten

Botaniker zählen rund 35 Epimediumarten weltweit. Sie kommen ausschließlich auf der nördlichen Halbkugel im lichten Laubwaldschatten vor, wo sie auf frischen, humosen Böden stehen.

In Europa und Nordafrika wachsen die „gehorsamen“ Arten. Die anspruchsvolleren sind in China und Japan beheimatet. Bei ihnen fällt die aparte Blütenform besonders auf.

Die Phantasie erkennt kleine Narrenkappen oder Sternchen, die mit Seidenfutter ausgelegt wurden: Gelb, cremiges oder rosa überlaufenes Weiß, Rosa oder Purpur sind die sanften Farben, die einige in ihren Blüten munter mixen.

Von Sockenblume bis Ziegenkraut

Wer sich mit Epimedium beschäftigt, stößt auf volkstümliche Namen wie Sockenblume oder Ziegenkraut.

Sockenblume erklärt sich rasch: Erinnern doch die Sporne tatsächlich ein bisschen an winzige Socken.

Zum Ziegenkraut wurde die Pflanze, nachdem Hirten beobachtet hatten, dass Ziegenböcke, die von dem Kraut naschten, sexuell besonders aktiv wurden.

Seither wird gestritten, ob es auch auf den Menschen aphrodisierende Wirkung hat. Also ausprobieren?

Als Stimulans vielleicht, ihre Vielfalt unbedingt, denn wie sagte doch Karl Foerster: „Ein Leben reicht nicht aus, die Garten- und Liebenswürdigkeit dieses Schatzreiches auszustaunen„.

Elfenblumen Tipps

  • Elfenblumen wachsen gern in lockerem, humusreichem Boden: Die fernöstlichen Arten brauchen mehr Feuchtigkeit. Die westlichen ertragen auch Sommertrockenheit gut.
  • Regelmäßige Gaben von Laubkompost oder Mulch, sorgen für gleich bleibend gute Wachstumsbedingungen.
  • Schatten bis Halbschatten bekommt Elfenblumen am besten. Bei genügend Feuchtigkeit ertragen sie auch etwas Sonne. Aber ihre Blätter können leiden.
  • Kahlfrost kann die Blätter schädigen und die frühe Blüte zerstören. Daher bekommen Elfenblumen einen vor Wind und Frost geschützten Standort. Wer sicher gehen will, gibt ihnen eine zusätzliche Decke aus Laubmull.
  • Haben die Blätter im Winter gelitten, hilft radikaler Rückschnitt im Spätwinter. Er kann auch angebracht sein, um den Blätterteppich niedriger zu halten. Schöner Nebeneffekt: Die Blüten erheben sich hübsch über dem frisch austreibenden Laub.
  • Bei größeren Flächen kann der Rückschnitt sogar mit dem – hoch eingestellten! – Rasenmäher geschehen. Nur im ersten Jahr sollte das alte Laub als Schutz unbedingt erhalten bleiben.
  • Elfenblumen solo genutzt, wirken ruhig und sauber. Lebendiger wird es, wenn man Sorten mit unterschiedlichen Blüten-, Blattfarben und -formen kombiniert.
  • An sommertrockenen Standorten passen Arten wie Lenzrosen [Helleborus], Salomonsiegel [Polygonatum] und Christophskraut [Actea] zu ihnen.
  • Bei mehr Bodenfeuchtigkeit finden Schatten liebende Astilben, Hänge-Goldglocken [Uvularia] oder Duftsiegel [Smilacina] im Elfenblumen-Teppich Platz.

Elfenblume: Staude des Jahres 2014

Der Bund deutscher Staudengärtner hat die Elfenblumen wegen ihrer Schönheit und Robustheit zur Staude des Jahres 2014 gekürt. [BdS, JBrew Foto]

Stauden des Jahres

Seit 2001 stellt der Bund deutscher Staudengärtner [BdS] jährlich die Stauden des Jahres vor, um auf besonders schöne oder pflegeleichte Stauden hinzuweisen:

 

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