Salbei: eine Staude für alle Sinne

Warum soll der Mensch sterben, dem Salbei im Garten wächst?“ Dieser Merkspruch aus der Zeit um 1300 beschreibt bereits früh, was heute in aller Munde ist: Salbei!

Ob als aromatisches Gewürz an Speisen, als wohlschmeckender Tee oder lindernde Halsbonbons findet er vielseitige Anwendung: Nicht nur für den Gaumen, auch fürs Auge hat der Salbei einiges zu bieten.

Bekannt ist die Gattung vor allem als hellviolett blühendes Gewürzkraut und als einjährige Balkon- und Beetpflanze mit intensiv rotem Blütenflor. Zu dieser Pflanzengattung gehören aber auch eine ganze Reihe attraktiver Zierstauden für den Garten.

Salbei: große Artenvielfalt

Salbei [Salvia] gehört zur Familie der Lippenblütler [Labiatae] und umfasst etwa 900 Arten. Die meisten davon stammen aus Südeuropa, Nordamerika oder Vorderasien.

Die Vielfalt dieser Stauden bietet eine Fülle an sehr unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten und genau das hat dazu beigetragen, dass der Salbei zur Staude des Jahres 2003 gewählt wurde.

Salbei: charakteristische Merkmale

Besondere charakteristische Merkmale sind die gegenständig gekreuzt angeordneten Blätter und die vierkantigen Stängel der Pflanze.

Salbei [GTD Foto]

Die Blütenkrone mit den stark ausgeprägten Oberlippen der Blütenblätter ragt weit über die Kelchblätter hinaus.

Auffälliger Hingucker sind die bei einigen Sorten des Gartensalbeis hervorstechenden bunten, mehrfarbigen und gemaserten Blätter.

Heilpflanze von Druiden und Ägyptern

Bereits seit der Antike ist der Gartensalbei [Salvia officinalis] als vielseitige Heilpflanze bekannt.

Einst glaubten die keltischen Druiden sogar, dass Salbei Tote zum Leben erwecken könnte. Ein Irrglaube, doch die heilende Wirkung des Salbeis ist unbestritten.

Die Ägypter verwendeten ihn gegen Unfruchtbarkeit, in der christlichen Symbolik gilt Salbei als Marienpflanze und die Indianer Nordamerikas benutzten Salbei zum Räuchern, um zeremonielle Orte zu reinigen und zu weihen.

Der Name Salbei ist vom lateinischen „salvare“ abgeleitet, was soviel bedeutet wie heilen: Dies zeigt sich vor allem im Salbeiöl, das insbesondere in den Blättern enthalten ist. Es wirkt allgemein stärkend und beruhigend.

Bis heute haben die auch als Edelsalbei bekannten Salvia-officinalis-Sorten als Heil- und Würzpflanze in Bauerngärten ihren Platz gefunden.

Salbei: würziges Aroma, starke Farben

Die aus Südeuropa stammende Salvia officinalis ist ein breitbuschig wachsender, circa 40 bis 50 Zentimeter hoher Halbstrauch, dessen bunte, rundliche bis eiförmige Blätter ein starkes Aroma besitzen.

Ein unverwechselbarer, herbwürziger, stark aromatischer Geruch umgibt die Staude: Die lilablau gefärbten Blütenähren sind bevorzugter Landeplatz für Bienen und andere Insekten, treten aber bei dieser Salbeiart zugunsten des Blattschmucks in den Hintergrund.

An einem sonnigen, warmen Standort mit durchlässigem, kalkhaltigem Boden gedeiht er besonders gut.

Der Garten- oder Edelsalbei wird vor allem wegen seines besonderen Blattschmucks im Staudengarten oder Kräuterbeet verwendet. In der Kräuterspirale mag er in die obere, trockene und nährstoffarme Zone.

Salbei: Farbe für Rabatten

Für mehr Farbe in Rabatten und Beeten sorgt beispielsweise der lavendelblau bis tiefviolettblau blühende Sommersalbei [Salvia nemorosa]. Es gibt auch einige Sorten mit weißen Blüten.

Die Wuchsform variiert und reicht von flach und kompakt wachsenden, nur 30 bis 40 Zentimeter hohen Sorten, bis zu 80 bis 90 Zentimeter hohen, schlank aufrecht wachsenden Sorten.

Dadurch bietet sich eine Fülle an gestalterischen Möglichkeiten: Mit seinen leuchtenden Farben ist der Sommersalbei ein idealer Partner für Stauden mit intensiven Blütenfarben, wie etwa den knallroten Mohnblüten [Papaver orientale] oder dem farbenfrohen Rittersporn [Delphinium-Belladonna-Hybriden].

Auch einem Tête-à-tête mit zarten Rosenblüten ist dieser auffallende Salbei nicht abgeneigt: Mit Salbei entstehen auch wundervolle Stimmungsbilder, wenn man ihn zum Beispiel mit gelber Schafgarbe, weißen Margeriten und dem gelben Goldsturm-Sonnenhut pflanzt.

Salbei Pflege

Abgeblühtes nach der Blüte handhoch über dem Erdboden zurückschneiden, das sichert eine nochmalige reichhaltige Blüte. Ein Rückschnitt im zeitigen Frühjahr ist ratsam.

Salvia-nemorosa-Sorten sind winterhart, doch für die buntlaubigen Salvia-officinalis-Sorten ist ein trockener Schutz, beispielsweise mit Fichtenreisig, in der kalten Jahreszeit empfehlenswert.

Salbei macht nicht nur in der Rabatte eine gute Figur, er eignet sich ebenfalls für großflächige Anpflanzungen. Der Sommersalbei kann auch gut als Einfassung verwendet werden. [BdS, GTD Foto]

Stauden des Jahres

Seit 2001 stellt der Bund deutscher Staudengärtner [BdS] jährlich die Stauden des Jahres vor, um auf besonders schöne oder pflegeleichte Stauden hinzuweisen:

 

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