Alpenveilchen: winterharte Frühblüher

Alpenveilchen [Cyclamen] kennen die meisten als Zimmerpflanzen für die Wohnung: Für frühe und lange Blütenaspekte sorgen diese dankbaren Gewächse jedoch nicht nur auf der Fensterbank.

Es gibt Alpenveilchen für draußen: Sie sind winterhart und zaubern im zeitigen Frühjahr Farbe in den Garten.

In milden Wintern zeigen sich die Blüten bereits ab Mitte Februar. Sie können dabei von karminrot über rosa bis weiß variieren, haben aber stets ein dunkles Auge.

Über Wochen hinweg breitet sich ein bunter, ungefähr 10 Zentimeter hoher Blütenteppich im halbschattigen Gehölzrand aus und lässt dadurch den Frühling schon erahnen.

Die Blätter sind wie die Blüten sehr unterschiedlich. Das rundliche bis nierenförmige Laub ist einfarbig grün oder gefleckt mit glattem Saum.

Die Sorte Cyclamen coum Silver Leaf fällt mit ihrem fast vollständig silbrig gefärbten Blatt mit kleinem grünen Rand auf.

Alpenveilchen: winterharte Frühblüher

Wer sich die Vorfrühlings-Blütenpracht in den Garten holen möchte, sollte darauf achten, nur Pflanzen aus Kulturbeständen zu kaufen.

Alpenveilchen unterstehen dem Artenschutzgesetz und dürfen nicht aus Wildbeständen entnommen werden.

Verbraucher können sicher gehen, dass Alpenveilchen in Töpfen, die sie im Fachhandel kaufen, aus gärtnerischem Anbau stammen.

Wer Wert auf bestimmte Blütenfarben legt, sollte ohnehin besser blühende Pflanzen im Topf kaufen. Eine gewisse Vorsicht ist vor manchem Werbeversprechen angebracht.

Kältetolerante, hervorragend für Balkon und Terrasse geeignete, kleinblumige und über Wochen blühende Formen des Zimmeralpenveilchens werden schon mal als frostfest verkauft.

Diese Pflanzen vertragen bis etwa -3 Grad. Auch bei Knollen der herbstblühenden Cyclamen hederifolium hat es Vorteile, die Pflanze im Topf zu kaufen und keine Knollen, denn diese gewöhnen sich mitunter nur schwer im Garten ein.

Die richtige Wahl des Standortes

Alpenveilchen kommen ursprünglich in den Mittelgebirgen der Türkei und Bulgariens vor und wachsen dort auf kalkhaltigen Böden.

Im Garten gedeihen Sie besonders gut an halbschattigen Plätzen vor Laubgehölzen. Die Erde sollte durchlässig sein.

Staunässe mögen diese dankbaren Frühblüher überhaupt nicht. Wenn das Wasser nicht abziehen kann, kann es zu Wurzelerkrankungen und Knollenfäule kommen.

Das Vorfrühlingsalpenveilchen

Eine Herausforderung im Garten stellen Plätze dar, die im Wurzelbereich von Sträuchern oder Laubgehölzen liegen. Dort lassen sich nur bestimmte Pflanzen ansiedeln.

Das Vorfrühlingsalpenveilchen findet hier ideale Bedingungen vor. Es verträgt die Wurzelkonkurrenz von Gehölzen bestens und dankt es sogar, wenn man den Boden möglichst wenig bearbeitet.

Während der Wachstums- und Blütezeit ist dort ausreichend Licht und Feuchtigkeit vorhanden.

Im späten Frühjahr ziehen die Blätter der Alpenveilchen ein, dann möchte es die Pflanze trocken und warm, um auszureifen und neue Kraft für die nächste Blüte einzulagern.

Alpenveilchen und Gehölze

Das Vorfrühlingsalpenveilchen eignet sich hervorragend als Flächendecker vor und unter Gehölzen.

Besonders schöne Kombinationen entstehen mit laubabwerfenden Winterblühern wie Zaubernuss [Hamamelis] oder Winterduftschneeball [Viburnum farreri].

Sowie mit der gelb blühenden Scheinhasel [Corylopsis avellana] und anderen Sträuchern, die im Herbst das Laub fallen lassen.

Durch die Kombination Gehölz und Staude lässt sich die Gesamtblütezeit im Garten verlängern.

Pflanzen Sie Cyclamen coum zusammen mit geeigneten Stauden, die im selben Zeitraum blühen, dadurch lässt sich die Wirkung noch steigern.

Partner mit gleichen Ansprüchen

Ein stimmiges Bild ergibt sich mit Schneeglöckchen [Galanthus] oder Vorfrühlingskrokussen [Crocus].

Bei der Pflanzung sollte man darauf achten, dass verträgliche Pflanzen wie schwachwüchsige Seggen [Carex] oder das Leberblümchen [Hepatica nobilis] ausgewählt werden.

Die Partner dürfen nicht zu sehr wuchern und müssen sich ebenfalls im halbschattigen Bereich wohl fühlen.

Vermeiden sollte man Pflanzen, die den zierlichen Alpenveilchen das Licht wegnehmen, wie das bei großblättrigen Funkien [Hosta] oft der Fall ist.

Kleinwüchsige Sorten eignen sich dagegen sehr gut. Die Kombination mit immergrünen Stauden, wie Haselwurz [Asarum] oder Schlangenbart [Ophiopogon] ist empfehlenswert.

Alpenveilchen mögen es ruhig

Wenn sich Alpenveilchen einmal im Garten etabliert haben, bedarf es fast keiner Pflege mehr.

Im Gegenteil: eifriges Hacken und jäten schadet eher, als es nützt. Wenn man ihre Horste in Ruhe lässt, vermehren sich die winterharten Alpenveilchen schnell und sicher.

Allerdings sollten Sie im Vorfeld dafür sorgen, dass der Boden von Unkräutern, vor allem Wurzelunkräutern, befreit ist.

Winterharte Alpenveilchen werden 5 bis 7 Zentimeter tief gepflanzt.

Beim Auslegen der flachkugeligen Knollen ist die Unterseite leicht an einem Wurzelbüschel zu erkennen.

Pflege im Herbst

Mulchen Sie im Herbst mit Kompost und decken Sie die Blätter im Winter mit Reisig als Schutz vor Wintersonne ab, um möglichst viel Freude an den Alpenveilchen zu haben.

Gleich nach der Blüte, solange das Laub noch vorhanden ist, sollte eine Düngung mit Kompost oder Mehrnährstoffdünger erfolgen.

Die Pflanzen können dann über die Blätter die nötigen Nährstoffe für die nächste Blüte einlagern.

Alpenveilchen breiten sich durch Samen leicht aus.

Die Variabilität der Aussaaten kann man nutzen, wenn man die Sämlinge stehen lässt.

Das ergibt im Garten immer wieder ein anderes Blütenbild.

Alpenveilchen: Selbstaussaat garantiert

Alpenveilchen sind Vagabunden im Garten.

Neben einer guten Selbstaussaat, bei der sie sich an ihnen zusagenden Standorten etablieren, sorgen Ameisen dafür, dass die Samen an viele, oft unmögliche Stellen verschleppt werden.

Die Pflanze nutzt dabei einen Trick, um sich effektiver ausbreiten zu können: Der Samen beinhaltet ein fressbares Anhängsel, das die Ameisen dazu veranlasst, die Samen zu transportieren.

Dadurch keimen die Jungpflanzen oft weitab von der ursprünglichen Pflanzung. Manchmal gelangen sie dabei an die seltsamsten Orte.

So kann es passieren, dass die strahlenden Blüten von Cyclamen coum völlig unerwartet auf einem modrigen Baumstumpf, einem Astloch, oder zwischen Pflastersteinen wachsen und Frühlingslaune verbreiten.

Ein weiterer deutscher Name für Alpenveilchen ist Saubrot. Es weist darauf hin, dass die Knollen gerne von Wildschweinen ausgegraben und natürlich gefressen werden. [BdS, GMH Bach Foto]

 

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