Christrosen im Winter: Blüte im Schnee!

Wenn andere Blumen noch Winterschlaf halten, entfalten die Christrosen im Winter ihren Blütenschmuck: Weil sie in Eis und Schnee blühen, sind Christrosen die unangefochtenen Königinnen des Winters.

Christrosen im Winter

An niedrige Temperaturen gewöhnt, blühen Christrosen von Januar bis in den März hinein mit ihren weißen bis schwachrosa Blüten. Auch Temperaturen um den Gefrierpunkt können ihr nichts anhaben.

Die krautigen Pflanzen werden 15 bis 30 Zentimeter hoch: Mit sieben Zentimeter Durchmesser gehören ihre Blütenblätter zu den größten unter den Wildblumen!

Christrosen sind gefährdet

Die Christrose [Helleborus niger] ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und laut der Roten Liste Deutschland als gefährdet eingestuft. Gefährdet ist die Christrose vor allem durch das Ausgraben und Sammeln der Pflanze.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Christrosen umfasst die östlichen Nord- und Südalpen, westwärts bis nach Vorarlberg. Weiterhin ist die Art im Apennin und im nördlichen Balkan verbreitet.

Als natürlichen Standort bevorzugt die kalkstete Pflanzenart buschige Hänge, lichte Buchen- undBuchenmischwälder, aber auch Fichtenwälder und im Süden Flaum-Eichenwälder.

Aus dem Zimmer ins Freie

Gärtnereien und Blumengeschäfte bieten Christrosen im Winter als Topfpflanzen an. Sie bevorzugen allerdings einen hellen und kühlen Standort in der Wohnung.

Wenn die Pflanzen verblüht sind, können sie ins Freie gepflanzt werden. Pflanzen, die im Topf kultiviert wurden, damit sie in der Wohnung blühen, sollten allerdings nicht direkt nach der Blüte ins Freie gepflanzt werden: Der Temperaturunterschied wäre zu groß und die Pflanzen würden Schaden nehmen.

Bis März gedeihen sie daher an einem kühlen, hellen Standort am besten. Dann können sie in den Garten gepflanzt werden.

Christrosen im Garten

Christrosen sind nicht besonders anspruchsvoll, bevorzugen aber humose Böden mit hohem Humusgehalt und fühlen sich im Halbschatten am wohlsten.

Aufgrund der sehr frühen Blütezeit ist eine Bestäubung durch Insekten nicht immer gesichert.

Christrosen gleichen diesen Nachteil dadurch aus, dass die Narben sehr lange befruchtbar bleiben und im ungünstigsten Fall auch den eigenen Pollen für eine Selbstbestäubung [Autogamie] aufnehmen können.

Christrosen als Heilpflanze

Aus den schwarzen Wurzeln der Christrose wurde früher der Schneeberger Schnupftabak hergestellt, daher stammt der deutsche Name Nieswurz.

Auch zu Niespulver werden die schwarzen Wurzeln verarbeitet. Wegen der giftigen Inhaltsstoffe wurden verschiedene Arten schon im klassischen Altertum als Arzneipflanzen genutzt.

Ihre Wirkung wurde unter anderem als chemische Waffe in der Antike eingesetzt: Belagernde Feinde erhielten Trinkwasser, in dem vorher die Wurzeln extrahiert wurden, was zu durchfallartigen Erkrankungen führte.

In der Volksmedizin finden Christrosen noch heute als Brechmittel und Abführmittel sowie gegen Wassersucht und Harnverhalt Verwendung. In der Tierheilkunde wurde die Pflanze in England des 17. Jahrhunderts als Mittel gegen Husten und Vergiftung eingesetzt. [LWK, J. Brew Foto]

 

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