Rosen, Rosenschauen, Rosen pflanzen

In fast jedem Garten steht mindestens eine Rose, in den meisten mehrere: Ein Grund ist sicher, dass Rosen in Europa schon lange Kulturpflanzen mit vielschichtiger mythischer Bedeutung sind.

Rosen blühen den ganzen Sommer über und schmücken den Garten im Wortsinn: Viele Sorten duften außerdem betörend – sie sind eindeutig des Deutschen liebste Gartenpflanze.

Rosen: eine lange Geschichte

Die ersten Beschreibungen von Rosenkulturen finden sich bei Konfuzius, der im 5. Jahrhundert vor Christus von den Rosen in den königlichen Gärten in Peking berichtet.

Als Gartenpflanze wurde die Edelrose in Europa erst durch Kaiserin Josephine, die erste Gattin Napoleons bekannter: Sie legte gegen Ende des 18. Jahrhunderts erste Rosensammlungen an.

Aus dieser Zeit stammt auch die erste Rosenzüchtung aus Deutschland: Daniel August Schwartzkopf züchtete 1783 aus der wilden Gallicarose die sogenannte Perle von Weißenstein, die allerdings erst ab 1808 in deutschen und französischen Gartenkatalogen vorkam.

Rosenzucht in Deutschland

Damit begann eine sehr intensive Rosenzucht in Deutschland, die sich im 19. Jahrhundert mit der wachsenden Bedeutung bürgerlicher Gärten und im 20. Jahrhundert mit den Hausgärten, die sich allmählich von Nutz- in Ziergärten verwandelten, stets weiter intensivierte.

Mit der starken Nachfrage bildeten sich Zentren des Rosenanbaus: Zum Beispiel in Steinfurth, wo 1970 allein 210 Rosenschulen jährlich 12 bis 14 Millionen Pflanzen produzierten – das waren damals rund 40 Prozent der gesamten deutschen Rosenproduktion.

Aber auch in anderen Gegenden der Republik etablierten sich Baumschulen mit dem Schwerpunkt auf Rosen, die nicht nur in Deutschland, sondern europaweit Bekanntheit erlangten und die auch heute noch viele Rosenneuheiten auf den Markt bringen.

Heute gibt es weit über 30.000 Rosensorten! Das Rosensortiment war jedoch schon Mitte des 20. Jahrhunderts selbst für Fachleute kaum mehr zu überschauen, geschweige denn für Gartenbesitzer.

ADR: Prüfung und Siegel

Aus diesem Grunde wurde 1950 auf Initiative deutscher Rosenzüchter und gemeinsam mit dem Bund deutscher Baumschulen [BdB] e.V. die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung, kurz ADR-Prüfung eingeführt.

An elf Standorten in Deutschland werden jährlich etwa 50 neue Rosensorten geprüft: Qualitätskriterien sind etwa der Zierwert und die Widerstandsfähigkeit, vor allem aber die Pflanzengesundheit.

Die elf ADR-Sichtungsgärten öffnen ihre Tore dabei übrigens auch für interessierte Laien: Sie sind allerdings bei weitem nicht die einzigen auf Rosen spezialisierten Schaugärten.

Gartenfreunde können sich auch auf Bundes- und Landesgartenschauen von neuen Sorten inspirieren lassen oder in den zahlreichen Rosengärten und Rosarien der Städte.

Rosengarten in Forst

Sehr viele dieser Rosengärten sind heute historische Schmuckkästchen, einer der ältesten feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag: Der Rosengarten in Forst [Lausitz] in Brandenburg.

Am 14. Juni 1913 wurde auf der Wehrinsel in Forst die Rosen- und Gartenbau-Ausstellung [RuGa] eröffnet.

Schon seit 1906 hatte es dort einen Volkspark gegeben, der 1913 mit einigen Flächenerweiterungen auf 14 Hektar Fläche 32.000 Rosenstöcke präsentierte, garniert von zahlreichen Sonderausstellungen und Veranstaltungen.

Der Garten war schon damals ein großes Thema: Nach nur vier Monaten Ausstellung hatten die Veranstalter sage und schreibe 350.000 Besucher gezählt!

Leider wurde die Rosenschau in Forst in der Folgezeit ein Opfer der Geschichte – zwei Weltkriege und die Zeit der DDR rückten den Park und vor allem seine äußerst wertvollen Pflanzenbestände ins Abseits.

Rosenträume an der Neiße

Zum 100. Jubiläum lässt der schöne Ostdeutsche Rosengarten in Forst die Tradition der Deutschen Rosenschau wieder aufleben.

Unter dem Motto Rosenträume an der Neiße zeigt sich vom 14. Juni bis 29. September 2013 der prachtvolle Landschaftspark in neuer Schönheit.

Dank der Unterstützung durch sehr viele Sponsoren erstrahlt der Park mit Themengärten, kunstvollen Skulpturen, schönen Pergolenhöfen, romantischen Wasserspielen, Ausstellungen und Veranstaltungen.

Rosen pflanzen

  • Der Frühjahrsschnitt der Rosen sollte je nach Region Ende März oder Anfang April erfolgen. – Eselsbrücke: Wenn die Forsythien blühen, ist die richtige Zeit für den Rosenschnitt!
  • Beim Rosenkauf auf das ADR-Siegel achten! Damit ausgezeichnete Rosen sind auf ihren Gartenwert und Widerstandsfähigkeit geprüft. Sie zeichnen sich durch Reichblütigkeit, Gesundheit und Winterhärte aus.
  • Bei der Pflanzung von Rosen sollte die Veredelungsstelle etwa zwei Fingerbreit tief in die Erde reichen – das ist als Winterschutz die beste Vorbereitung für langjährige Rosenfreude.
  • Wer alte Rosen durch neue ersetzen will, sollte zuerst einen Bodenaustausch vornehmen: An der Pflanzstelle sollte 50 bis 60 Zentimeter tief frischer Gartenboden eingefüllt werden.
  • Besonders bei der Frühjahrspflanzung ist gutes Angießen wichtig, denn die Pflanzen verdunsten an warmen Tagen wie jede andere Gartenpflanze auch – sie sind aber noch nicht eingewurzelt und können deshalb nur bedingt Wasser nachziehen.

[BdB, Foto]

 

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