20/09/2011 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.
Volker Fett hat sich mit seinem Betrieb nicht auf bestimmte Kulturen oder Gehölzarten spezialisiert: Als zertifizierte GartenBaumschule muss Fett unter anderem ein breites Angebot an Gehölzen bereithalten. Hecken, Rosen, Obstgehölze, Alleebäume, Koniferen sowie Obst- und Laubgehölze stammen aus der eigenen Erzeugung. Rhododendron kauft der leidenschaftliche Baumschuler aber aus dem Zentrum der Rhododendronkultur, dem niedersächsischen Ammerland, zu, weil dort der saure Boden besser für die Aufzucht geeignet ist.
6o Prozent seiner Kunden sind private Gartenbesitzer, und für diese sind Qualität und Regionalität sehr wichtig: "Die Kunden können sicher sein, was bei mir im Boden der Baumschule gewachsen ist, das wächst auch im Boden des heimischen Gartens weiterhin gut. Deswegen ist unsere eigene Baumschule so wichtig." Es komme auch immer wieder mal vor, so berichtet er weiter, dass Kunden beim Sonderangebot eines Supermarktes in Versuchung geraten und zum Beispiel eine gelbe Kletterrose dort kaufen, wo es eigentlich Lebensmittel gibt. "Wenn dann aber die Rose weder gelb ist noch klettert, dann sind die Leute ganz schnell wieder hier in der Baumschule und kaufen zuverlässige Qualität", freut sich der Gehölzfachmann.
Service und fachkundige Beratung spielen in der Baumschule eine wesentliche Rolle: "Viele Kunden", so Volker Fett, "kommen mit recht vagen Vorstellungen zu uns. Zumeist drehen sie erstmal eine Runde durch die Ausstellungsfläche und lassen sich dann von einem Mitarbeiter beraten." Vor der Pflanzzeit im Frühjahr und im Herbst wollen die Kunden vorwiegend Beratung hinsichtlich der Pflanzenauswahl und der geeigneten Standorte für die neuen Gehölze. Ab Ende Mai stehen dann aber eher Fragen rund um Pflege, Düngung und Pflanzenschutz im Mittelpunkt.
Baumschuler ist ein sehr vielseitiger Beruf, und wie in vielen anderen abwechslungsreichen Berufen auch, gibt es im Arbeitsalltag einer Baumschule Tätigkeiten, die gern ausgeübt werden und andere, die eher lästige Pflicht sind: Für Volker Fett zählen alle Arbeiten an den Pflanzen, so zum Beispiel das Veredeln, der Erziehungsschnitt, das Roden und das Vorbereiten der Gehölze für den Verkauf, zu dem, was er gerne tut. Die Unkrautbekämpfung ist eher eine der lästigen Pflichten - besonders, da das Unkraut in der Baumschule Fett manuell bekämpft wird.
"Ich habe ein geschlossenes Bewässerungssystem mit einem 3.ooo Kubikmeter großen Speicher", erläutert der Baumschuler: "Wenn ich das Unkraut mit chemischen Mitteln bekämpfte, würde die Chemie in den Wasserkreislauf gelangen und das Gießwasser verunreinigen. Das könnte dann wiederum andere Pflanzen schädigen. Deshalb jäten wir per Hand - und das ist auch besser für die Umwelt."
Ruhige Zeiten gibt es in der Baumschule eigentlich nie: Die erste Hochsaison beginnt je nach Witterung Anfang März und reicht bis in den Juni. Von Mitte August bis Anfang Dezember, je nach Beginn des Wintereinbruchs und des ersten Frostes, läuft dann die zweite Saison. Da der Dezember erfahrungsgemäß zu den ruhigeren Monaten zählt, hat die Baumschule Fett seit einigen Jahren den Weihnachtsbaumverkauf ins Sortiment aufgenommen. Selbst im Winter hat der Baumschuler noch jede Menge Aufgaben zu erledigen: Veredelung, Kronenschnitt und bei frostfreiem Boden das Verschulen von Hochstämmen. [BdB]
Siehe auch:
- Bäume
- Bäume und Wasser
- Lebenslänglich für Mensch und Baum
- Bäume und Baumschulen
- Baumqualität
- Deutsche Markenbaumschule
- Baumschulen: Vermehrung und Kultur von Bäumen
- Baumschulen ABC
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